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zurück in die zukunft

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es Sprachnachrichten, wenn auch eine etwas langsamere Version. Die Tonrollen aus Edisons Phonographen wurden per Post versendet Foto: imago

Mit einem Tap auf den Handybildschirm kann man heutzutage die eigene Stimme in Form einer Sprachnachricht durch die Welt senden. Superpraktisch, sagen die einen. Sehr nervig, sagen die anderen, wenn ein*e Freun­d*in ihnen mal wieder acht Minuten Gebrabbel aus dem Alltag zugesendet hat. Vor 150 Jahren war das noch nicht so leicht, was den Erfinder Thomas Edison auf den Plan rief. 1877 kündigte er den Phonographen an, wörtlich aus dem Griechischen übersetzt bedeutet das Klangschreiber. Eine passende Übersetzung, denn genau das tut Edisons Maschine auch: Über einen Trichter fängt sie Töne ein; eine Nadel, die an einer Membran befestigt ist, bewegt sich mit den Schwingungen der Töne und verewigt sie in einer Wachsrolle. Sonderlich langlebig war Edisons Erfindung nicht, bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Wachsrolle durch das Aufkommen der Schallplatte nach und nach abgelöst. Über den Phonographen hinaus besteht aber der Wunsch, Töne zu konservieren – womit wir wieder bei der Sprachnachricht wären. Der technologische Fortschritt der vergangenen Jahre und Jahrzehnte hat das deutlich vereinfacht. Statt Schallplatten dudelt heutzutage die Musik von Streamingdiensten, und statt einer SMS schicken sich Menschen eben minutenlange Sprachnachrichten. Selbst für den Erfinder Edison wäre das vor 150 Jahren vermutlich unvorstellbar gewesen. Yannik Achternbosch

Zukunftsbilder aus der Vergangenheit

und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.

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