zurück in die zukunft:
Wir sind wirklich so bekloppt, wie auf der 1900 illustrierten Postkarte „Der Pariser Verkehr im Jahr 2000“ angenommen wurde. Heute fliegen nicht nur Liebespaare in den Flitterwochen mit einem Heißluftballon durch die Luft, wir können sogar in 3.000 Meter Höhe Trampolin springen.
Jay Alvarrez, hawaiianischer Influencer und Model, teilte kürzlich ein Video auf Social Media, in dem er mit Freunden Fußball auf einem Trampolin spielt, das an zwölf Seilen unter einem Heißluftballon hängt. Ein Fallrückzieher, der Ball fällt Richtung Erde und er springt hinterher, freier Fall. Dann öffnet sich ein Fallschirm auf seinem Rücken und er gleitet zu Boden.
Auch eine Skateboardrampe hat Alvarrez schon an einen Heißluftballon montieren lassen. In einem anderen Video skatet er auf der Halfpipe im Himmel. „All I ever wanted was everything“, schreibt er darunter, alles, was er immer wollte, war alles. Ach so.
Oder er balanciert barfuß auf einer Slackline, die zwischen zwei Heißluftballons gespannt ist. Weil alles, was seine Follower:innen immer sehen wollten, war: alles?
Gar nicht so weit entfernt von Monsieur Rapin, der auf der Postkarte unter einem Heißluftballon ein Aktbild malt. Und das schaffen wir auch noch. Schließlich hat immer irgendwo irgendwer Langeweile.
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
Wahrscheinlich würde dann sogar ein Spanner, wie der Herr hier im schwarzen Anzug, die Szene beobachten und einen bei der Verkehrsbehörde wegen luftigen Ärgernisses verpetzen. Wir können noch so unnötige Sachen machen – als Tourist:innen in U-Booten zu Schiffswracks in Tausenden Meter Tiefe tauchen, wegen eines zu vollen Kontos zum Mond fliegen oder uns von einem Flyboard übers Wasser katapultieren lassen – all das geht. Aber wenn wir es nackt machen, gibt’s Ärger. Sophie Fichtner
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