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zurück in die zukunft

Im Birkel-Sammelalbum „Die Welt von morgen“ wurden 1959 kleine Bilder mit Zukunftsvisionen veröffentlicht, hier „Pflanzennahrung aus dem Meer“ Foto: Archiv

Langsam schiebt sich der Dampfer über die Weltmeere. Der Schornstein raucht, ein riesiger Staubsaugerarm wird ins Wasser gelassen. Es muss noch viel Seetang vom Meeresboden abgesaugt und in der schwimmenden Fabrik an Bord weiterverarbeitet werden.

So stellte man sich bei der Nudelfabrik Birkel Ende der 1950er Jahre die industrielle Seetangproduktion der Zukunft auf einem Sammelbildchen vor. Die Ideen über die Verwendung der Algen reichten von Schlankheitspulver und medizinischen Umschlägen bis hin zu Puddingpulver und Speiseeis. Seetang war in vielen Küstengebieten damals schon lange eine wichtige Nahrungsquelle. Heute werden in Asien mehr als 20 Millionen Tonnen Seetang pro Jahr geerntet. Dort muss aber kein Dampfer das Meer absaugen. Stattdessen werden die Algen an parallel verlaufenden Leinen gezüchtet. Wie im Schwimmbad, wo das Becken von Absperrleinen durchzogen ist.

In Deutschland essen wir aber kaum Algen. Die Noriblätter um die Sushirolle sind für viele schon das Maximum. Dabei sind Algen ein echtes Zukunftsessen. Sie beinhalten wie Fisch wichtiges Vitamin-B12, ihr Verzehr könnte also die Fischbestände schonen. Konrad Bierl

Zukunftsbilder aus der Vergangenheit

und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.

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