zurück in die zukunft:
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Statt zehn Stunden dauert der Arbeitstag nur noch drei. „Tanz und Frohsinn“ herrschen, wo zuvor „Kranken-Elend“ zu beklagen war. Der zermürbende „Existenz-, Konkurrenz- etc. -Kampf“ weicht einem lebenslang ausgezahlten Gehalt, wir dürfen wohl auch Grundeinkommen dazu sagen. In seinem Buch „Der Zukunftsstaat“, beschreibt Friedrich Eduard Bilz 1904 wie ein Staat aussehen müsste, um dem Menschen in seiner Natur besser zu entsprechen als die Fabriken und Hinterhöfe der Zeit. Bilz gehörte zur Lebensreformbewegung, war außerdem Autor eines Naturheilkunde-Bestsellers, Kurklinikbetreiber und enger Freund Karl Mays.
Auf fast 900 Seiten erklärt er, dass im Zukunftsstaat das Eigentum zu verstaatlichen und der Frauenleib aus dem Korsett zu befreien sei. Überhaupt: Nicht Hut noch Schuhe soll der Mensch tragen, auch als Erwachsener nicht. Ferner abgelehnt werden Gefängnis, Krieg und nicht lange genug gekautes Essen.
„Jede Sorge um die Existenz ist naturwidrig und der Kampf um die Existenz ist ein großer Würgeengel der Menschheit“, schreibt Bilz – und dürfte damit sogar mit der heutigen Stressforschung d’accord sein. Alexander Diehl
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
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