zurück in die zukunft:
![](https://taz.de/private/picture/5898532/516/1183144.jpg)
Ob der Maler dieses elektromagnetischen Zuges mal zu Besuch in Wuppertal gewesen war? Vielleicht hat das futuristische Flair der nordrhein-westfälischen Stadt mit ihrer Schwebebahn den Künstler inspiriert?
Na gut, die Wuppertaler Schwebebahn hat nichts mit Magnetismus zu tun, aber sie fliegt ähnlich durch die Straßen. Wie würde unser Leben aussehen, wenn sich die Magnetschwebebahn durchsetzen würde?
Während Busse den Berufsverkehr verstopfen und Trams oder U-Bahnen immer noch auf Schienen – eine Erfindung des 19. Jahrhundert – unterwegs sind, bringt uns die Magnetschwebebahn ohne große Umwege und in rasendem Tempo von A nach B. Ganz ohne Ruckeln schießt sie über die Dächer unserer Städte und Dörfer. Schienen schlängeln sich nicht mehr durch die Straßen, stattdessen werden Wildblumenwiesen für Bienen gesät, Bäume wachsen an ehemaligen Halteplattformen. Aus dem lästigen Arbeitsweg in stickigen, im Stau stehenden Bussen wird stattdessen ein Lifestyle. Die ruhigen Fahrten laden zu vielem ein: arbeiten, lesen oder meditieren, sich mit den Mitfahrenden unterhalten? Ganz normal. Vielleicht lässt sich dank der magnetischen Anziehung auch die große Liebe finden.
Wer weiß, womöglich hatte der Künstler ähnliche Gedanken, als er 1962 dieses Bild der Magnetschwebebahn zeichnete, das auf dem Cover der Zeitung Knowledge Is the Strength abgebildet wurde. Seine Vorstellungen von der Zukunft waren gar nicht so weit von unserer heutigen Realität entfernt. Bisher hat sich die Magnetschwebebahn zwar nicht auf dem Weltmarkt durchgesetzt, aber in Japan stellte 2015 auf einer Teststrecke eine den Geschwindigkeitsrekord von 603 Stundenkilometern auf. In ein paar Jahren soll der Zug Tokio mit der Industriestadt Nagoya verbinden. Wie schön, dass sich das Wuppertaler Lebensgefühl um den Globus verteilt. Johannes Boldt
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