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Björk

Die Welt ist ungerecht: Millionen Popstars streben eine zweite Karriere als Schauspieler an. Die Sängerin Björk aber, die anfangs nur die Musik zum Film schreiben sollte, wurde vom Regisseur Lars von Trier förmlich überredet, die Hauptrolle in seinem „Dancer in the Dark“, einem Zwitter aus Musical und Melodram, zu übernehmen. Und was passiert? Die Amateurschauspielerin gewinnt bei den Filmfestspielen in Cannes auch noch die Darsteller-Palme.

Bevor am nächsten Donnerstag der Film anläuft, erschienen in dieser Woche schon mal die „Selma Songs“ – nach der Hauptfigur des Films, der tschechischen Immigrantin Selma, die sich aus ihrem Fabrikalltag in den USA der 60er in die Welt alter Hollywood-Musicals träumt. Deren Geist atmet auch der Soundtrack, der mit einer schwer orchestralen Ouvertüre beginnt und mit zerhackten Spieluhr-Melodien, Big-Band-Einschüben und Streicher-Einsätzen aufwartet. Das klingt zwar so symphonisch, aber kaum noch so elektronisch überladen wie Björks letzte Alben, auf deren Covern sie sich zunehmend zur androiden Kunstfigur verwischte. Die „Selma Songs“ sind zwar keine Rückkehr zur „Urmel aus dem Eis“-Niedlichkeit früherer Tage, aber doch zur Schlichtheit. BAX

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