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Heinrich von Kleist

Der aus einer alten preußischen Offiziersfamilie stammende Kleist gilt heute als einer der Begründer der deutschen Novelle. Sein dichterisches Werk fand großenteils allerdings erst im 20. Jahrhundert Würdigung. Der zum Irrationalismus neigende und mehrfach von Todessehnsüchten gepeinigte Dichter reiste, nachdem er erst beim Militär gedient und studiert hatte, gehetzt umher. Er verkehrte in Kreisen Berliner Romantiker und war 1810/11 Herausgeber und Redakteur der Berliner Abendblätter. Sein bekanntestes Werk ist das Lustspiel, „Der zerbrochene Krug“ (1808), aber Kleist war auch ein begnadeter Essayist („Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“) und Erzähler („Die Marquise von O“). Bekannteste Prosaarbeit: „Michael Kohlhaas“ (1810). Gegen Schillers Ideenglauben und Goethes Erlösungsdramen setzt Kleist historisierende Verstrickungstragödien, die verhängnishafte Schicksale schildern, deren Sinn jenseits der Grenzen menschlichen Erkennens liegen.

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