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zum totlachen: seminar für 350 euro

Der indische Arzt Madan Kataria, der vom therapeutischen Nutzen des Lachens überzeugt ist, hat eine Methode entwickelt, die Leute selbst dann zum Lachen bringt, wenn sie eigentlich keinen Grund dazu haben. Das Rezept ist einfach: Die Anhänger des Lach-Gurus müssen kleine Szenen mimen, etwa einen feixenden Gorilla, einen brüllenden Löwen und verschiedene Arten des Lachens üben. „In den 50er-Jahren lachte man in Europa noch durchschnittlich 18 Minuten pro Tag, heute nur noch 6“, doziert Daniel Kiefer, der vor eineinhalb Jahren den ersten französischen Lachclub gründete. Die Clubs sollten helfen, die verschwundenen Lachminuten zurückzugewinnen. Die rund 20 Mitglieder des Lachclubs im elsässischen Städtchen Reichsstett bei Straßburg wissen zwar nicht, worüber sie lachen, doch über eines sind sie sich sicher – es tut ihnen gut. Wer eine eigene Lachgruppe nach der Methode des Dr. Kataria leiten will, muss ein Lachseminar absolvieren, dass in der Regel ein Wochenende dauert und ungefähr 350 lächerliche Euro kostet.

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