zugemüllt: Handeln, wenn’s brennt
Auf der Reeperbahn ist es alles andere als sauber: Die Straßenreinigung schiebt ununterbrochen Müll beiseite. Eine Ursache ist die Einführung des Glasbehältnisverbots 2009. Die Innenbehörde freute sich damals, die Bürger*innen sind freitag- bis sonntagnachts sicherer, die Gewaltdelikte im Zusammenhang mit Glasflaschen gingen zurück. Das gilt es zu begrüßen.
Aber: Seitdem bieten Bars den Kund*innen an, ihr Getränk beim Verlassen des Lokals in einen Plastikbecher zu füllen. Zehn Jahre später fällt plötzlich auf, dass Plastik ja zu vermeiden ist. Deshalb wird in zwölf Lokalen nun ein Pfandbechersystem eingeführt. Die Politik begrüßt das zwar, initiiert und bezahlt wird das Projekt aber von der Astra Brauerei, der Interessengemeinschaft St. Pauli und der Klimapatenschaft. St. Pauli versinke ja nicht im Müll, sagte Mitte-Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) dem NDR, und darum solle man nun die sechsmonatige Pilotphase abwarten.
Aber wieso abwarten? Die Pfandbecher sollten nicht die einzige Maßnahme bleiben. Und falls das Projekt doch nach hinten losgeht und die derzeit 30.000 Becher mit jeweils einem Euro Pfand nicht zurückkommen, stehen immerhin finanzielle Mittel für Aufklärung über Plastikmüll zur Verfügung. Katharina Gebauer
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