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Das Ende eines Haute-Couture-Hauses

Yves Henri Donat Mathieu Saint Laurent wird am 1. August 1936 in Oran/Algerien geboren. Schon während seiner Schulzeit entwirft er Kleider und Theaterkostüme. 1950 ist im L’Echo d’Oran von den „großartigen Kostümentwürfen des 15-jährigen Yves Mathieu Saint Laurent für eine Galaveranstaltung der städtischen Oper“ zu lesen. Nach dem Abitur geht er nach Frankreich und gewinnt – neben Karl Lagerfeld – den Preis des Internationalen Wollsekretariats für den Entwurf eines schwarzen Cocktailkleides. Im Jahr darauf fängt er bei Christian Dior an. 21-jährig wird er dessen Nachfolger, als der Couturier 1957 stirbt. 1958 lernt YSL seinen Lebensgefährten Pierre Bergé kennen, mit dem er heute noch liiert ist. 1962 macht sein eigenes Couture-Haus auf. 1966 revolutioniert er die Modewelt, indem er die erste Prêt-à-porter-Boutique unter dem Namen „Yves Saint Laurent Rive Gauche“ eröffnet.

Nachdem YSL diesen Teil seines Modekonzerns 1999 an den italienischen Luxusmodenhersteller Gucci verkauft, der im Besitz der Pinault-Printemps-Redoute-Gruppe ist, veräußerte diese nun – nur zwei Monate nach dem Rückzug des Modekünstlers – sein berühmtes Haute-Couture-Haus an das Modeunternehmen SLPB Prestige Services. 150 Beschäftigte, die über ein konkurrenzloses handwerkliches Können verfügen, sollen übernommen werden, wie François Pinault, Gründer von Pinault-Printemps-Redoute mitteilte: Damit folge er dem Wunsch YSLs, das Haute-Couture-Haus nicht ohne ihn weiterzuführen.

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