wortwechsel: Alle wollen das Deutschland-Ticket
Für den Umstieg vom Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr ist das D-Ticket wichtig. Besser wäre es, es noch billiger zu machen für Geringverdiener
Weniger Treibhausgase
„Ist das Deutschland-Ticket unsozial und kann weg?“
wochentaz vom 20. 9. bis 26. 9. 25
Der Pro- und Contratext ist für mich nicht widersprüchlich. Beide Argumente sind ein Beitrag zur: Priorisierung der Schiene vor Straße, Teilhabe an Mobilität, Schutz der planetaren Grenzen. Ein „Ticket für 10 oder 20 Euro für Bedürftige, ein regulärer Preis für durchschnittlich Verdienende und ein höherer Beitrag für die, die gut verdienen“ ist, wenn es unbürokratisch geregelt ist, ein Beitrag für Teilhabe an der Mobilität. Wenn Daseinsvorsorge eine zusätzliche Finanzierung benötigt, es geht wohl um eine Lücke von 800 Millionen Euro, wäre „die steuerliche Begünstigung von Dienstwagen mit Verbrennungsmotor mit mehreren Milliarden Euro“ der richtige Topf dafür. Beides zusammen ergibt, dass weniger Treibhausgase entstehen. Zudem wäre es ein Beitrag für weniger Reifenabrieb und daher bessere Luftqualität.
Ich habe das D-Ticket jetzt ein halbes Jahr erprobt und habe trotz der bekannten Bahnprobleme alle meine Ziele erreicht. Die Teuerung führt jetzt dazu, dass ich das Ticket für einige Monate kündigen werde, um die „Teuerungsrate von 28,6 Prozent innerhalb eines Jahres“ zu kompensieren. In dieser Zeit nutze ich natürlich mein Auto. Beides kann ich mir als Rentner leider nicht leisten. Wenn die rot-schwarze Bundesregierung und die Länder Nachhaltigkeit und die globalen Grenzen im Blick hätten, würden Sie uns Bürger durch einen stabilen niedrigen D-Ticket-Preis unterstützen, um den Umstieg vom Auto auf die Schiene zu erleichtern!
Anton Heim, Nürnberg
Ticket muss bleiben!
„Ist das Deutschland-Ticket unsozial und kann weg?“
wochentaz vom 20. 9. bis 26. 9. 25
Endlich mal was Wirksames gegen die Kleinstaaterei – Tarifdschungel – und ihr mault schon wieder! Ich, Oma ohne Auto, Steuerzahlerin und Mutter von drei Kindern, die ebenfalls alle Steuern zahlen, wünsche mir, dass das Deutschlandticket erhalten bleibt!
Und falls die Gesellschaft will, dass jede(r) ständig Bahn fahren darf, muss das Sozialgeld – wie immer es dann genannt wird – erhöht und nicht das Deutschlandticket abgeschafft wird.
Regine Koopmann, Hannover
Ohne D-Ticket teurer
„Ist das Deutschland-Ticket unsozial und kann weg?“
wochentaz vom 20. 9. bis 26. 9. 25
Gemessen am Bürgergeld könnte man meinen, das Deutschlandticket sei nicht sozial. Ich bin Erwerbsminderungsrentner und beziehe ergänzendes Bürgergeld.
Trotzdem stimme ich Ihnen nicht zu. Es geht ja nicht um den Vergleich des Tagesbedarfssatz mit den Kosten des Deutschlandtickets, sondern um den Vergleich, was würde ich zahlen müssen, gäbe es das Ticket nicht mehr.
Ich würde dann nämlich als Nichtautobesitzer rund das Dreifache zahlen, ungefähr 180 Euro monatlich. Das liegt daran, dass ich für meine Fahrten in andere Allgäustädte für meinen Nebenerwerb Bayern- oder RegioTickets aufwenden müsste, jeweils fast 30 Euro für ein Tagesticket. Bayern hinkt leider hinterher, was die Verkehrsverbünde betrifft.
Das Allgäu ist, bis auf die Erweiterung des Bodensee-Oberschwaben-Verbundes (BodO) nach Oberstaufen und Memmingen, ein weißer Fleck auf der Verbundkarte. Volker Windisch, Kaufbeuren
Endlich Teilhabe!
„Ist das Deutschland-Ticket unsozial und kann weg?“
wochentaz vom 20. 9. bis 26. 9. 25
Der Autor schreibt: „Am meisten sparen jene, die ohnehin vergleichsweise gut verdienen: Pendlerinnen, die zuvor mehrere Hundert Euro für Monatskarten im Regionalverkehr gezahlt haben. Für sie ist das Deutschland-Ticket ein Geschenk.“
Das stimmt so nicht, denn ich denke, auch für Geringverdienende kann es ein „Geschenk“ sein, wenn man es so ausdrücken möchte. Ich verdiene im Monat circa 1.600 Euro netto, was in einer Großstadt wie Hamburg nicht viel ist. Bisher konnte ich mir die extrem teure Monatskarte des öffentlichen Hamburger Nahverkehrs HVV nie leisten, kaufte mir nur in dringenden Fällen ein Einzelticket, erledigte ansonsten auch die weitesten Wege bei Wind und Wetter mit dem Rad.
Seit es das Deutschlandticket gibt und mein Arbeitgeber es uns netterweise mitfinanziert (für mich bleibt ein Anteil von 25 Euro pro Monat), kann ich endlich in Hamburg Bus und Bahn fahren! Für mich ein herrliches und wahres Gefühl von Teilhabe, für das ich unendlich dankbar bin. Name der Redaktion bekannt
Schlampige Recherche
„Nichts ist mit Zeit verwandt“
wochentaz vom 20. 9. bis 26. 9. 25
Ich frage mich ernsthaft, a) ob manche heutige SchriftstellerInnen es nicht mehr für nötig erachten zu recherchieren und b) ob es keine fähigen Lektoren mehr gibt, die wenigstens die gröbsten Schnitzer entdecken.
Da wirft in William Boyd’s Buch „Gabriel’s Moon“ der Held einen Gegner über Bord einer DFDS-Fähre von Cuxhaven nach England im Jahre 1962, also zu einer Zeit, als es diese Fährverbindung gar nicht gab! Und in Percival Everett’s „Dr. No“, das die taz rezensiert, nimmt der Ich-Erzähler den Nachnamen „Kitu“ an, weil es das suahelische Wort für „Nichts“ sein soll – keine Belanglosigkeit, da „Nichts“ das zentrale Thema des Buches ist. Aber „Kitu“ wird übersetzt mit „Etwas, Gegenstand, Ding“ also dem Gegenteil von „Nichts“! Solche groben Fehler schmälern doch sehr das Lesevergnügen!
Frank Stenner, Cuxhaven
Queere Ampelpersonen
„5 dinge, die wir gelernt haben“,
wochentaz vom 27. 9. bis 3.10. 25
Unter den 5 Dingen, die wir gelernt haben, steht, dass es seit ein paar Monaten in deutschen Städten queere Ampelmänner und Frauen gibt. Tatsächlich ist das aber schon seit Jahren der Fall! In Marburg an der Lahn gibt es seit Jahren queere Ampelpärchen! Jakob Ricken
Ärgerliches
„Es ist 2025, Baby!“,
taz vom 25. 9. 25
Seit Jahrzehnten geht ein nicht unerheblicher Teil meines Geldes für ein taz-Abo und Genossenschaftsanteile (gerne) vom Haushaltskonto ab.
Es gibt 2 Dinge, die mich immer wieder sehr verärgern:
1. der kleine Schrifttyp beim Samstagsrätsel ist nicht seniorengerecht!
2. dass immer wieder vom „Rednerpult“ statt vom „Redepult“ geschrieben wird.
Randbemerkung: ich habe schon vor 35 Jahren mit einem Baby auf dem Arm Unterricht gemacht.
Cornelia Büttner, Frankfurt am Main
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