wortwechsel: Beim Klimaschutz bitte nicht mehr bremsen, FDP
Christian Lindner sollte mit der Klimakrise so pingelig umgehen wie mit der Verschuldung, meinen taz-LeserInnen. Das Patriarchat wirkt in die Familie – auch heute noch?
Literaturverfilmung
„Er ist der Meister der Groteske“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Vielen Dank für die sehr bereichernden Artikel zu Franz Kafkas Leben und Werk. Was ich noch erwähnen möchte: Es gibt eine Verfilmung des Buches „Der Process“ von 1962. Regie führte Orson Welles, Hauptdarsteller ist Anthony Perkins, in einer weiteren Rolle ist Romy Schneider zu sehen. Für mich ist dies die beste Literaturverfilmung überhaupt. Der Film hält sich nicht buchstäblich an die Vorlage, schafft es aber gerade dadurch, die Stimmung der Verlorenheit, Rätselhaftigkeit und Absurdität des Buches perfekt einzufangen. Kann ich jedermann/jederfrau nur wärmstens empfehlen!
Andreas Birkenmayer, Altrip
Nachwuchs
„Europa hat eine Zukunft“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
herzlichen dank für die seiten 4, 5 der wochen-taz. auch wenn die auswahl dieser jugendlichen nicht repräsentativ ist, sie machen mut. ich gehöre einer anderen generation an (und meine schweiz drückt sich ja leider immer wieder um europa), doch gerade deshalb freue ich mich immer wieder, über hoffnungsvollen, offenen, zukunftsorientierten nachwuchs zu lesen.
christoph brander, luzern
Lügner
„Der Schuldige“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Im Gerichtssaal hat Donald Trump seine Maske fallen gelassen, den Richter und die Geschworenen bedroht, das sagt schon alles. Durch Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels versuchte er bei der Präsidentschaftswahl 2016 seine Aussichten auf einen Erfolg zu verbessern. Strafrechtlich hat Trump den Geldfluss unrechtmäßig verbucht. Trump soll also Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Finanztransaktion zu verschleiern und natürlich die Wähler und Wählerinnen zu täuschen. Die Behauptung Trumps, es wären gewöhnliche Anwaltshonorare, ist eine glatte Lüge. Der Lügenbaron von New York ist komplett aufgeflogen. Die Republikaner werden sich nach dem historischen Urteil gegen den ehemaligen Präsidenten in jeder Beziehung völlig unglaubwürdig machen.
Klaus Jürgen Lewin, Bremen
Beratungsresistent
„Wir werden noch lange Freude an der FDP haben“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Lindner schürt einerseits Angst (beim Thema Verschuldung), andererseits verharmlost er wirkliche Gefahren wie die Klimakrise. Hier hat seine Partei den Schuss zwar gehört, ignoriert ihn aber hartnäckig. Mit einer Schuldenquote von 64 Prozent steht Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten sehr gut da, auch wenn das knapp über dem angestrebten Ziel liegt. Wenn die FDP beim Klimaschutz ebenso pingelig wäre (Emissionen im Verkehrssektor!), wäre viel gewonnen. Die Ökonomen aller Lager sprechen sich für Kreditaufnahmen für dringliche Aufgaben (Klimaschutz, Infrastruktur) aus, Lindner bleibt beratungsresistent.
Überzeugungen sind ja schön und gut – aber ein Politiker, der Verantwortung trägt, sollte merken, wenn sie nicht mehr zur Realität passen. Herr Lindner, machen Sie Platz für jemanden, der dieser Verantwortung gewachsen ist!
Eduard Belotti, Augsburg
Zweiklassengesellschaft
„Noch lange Freude an der FDP“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Es ist erschreckend, mit welchem Selbstverständnis unsere staatlichen Eliten ein Zweiklassenrecht bei der Altersversorgung verinnerlicht und durchgesetzt haben. Der Gesetzgeber ist zugleich der Empfänger von Pensionen. Über Rentenfragen sprechen bei uns öffentlich in der Regel ausschließlich solche Personen, die davon in keiner Weise betroffen sind. Sie haben nicht das geringste Interesse, da was zu ändern, weil sie erheblich davon profitieren. Nicht umsonst haben Bundestag und Länderparlamente es immer wieder abgelehnt, ihre eigene Altersversorgung der gesetzlichen Rentenversicherung anzuvertrauen.
Lawandorder auf taz.de
Alleinerziehende
„War nicht alles gut, so wie es war?“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Die Autorin sollte jetzt noch einen Schritt weiter gehen und die Alleinerziehenden dieser Zeit befragen. Ich denke, auch diese Frauen und Männer, die alleinerziehend ihre Familie versorgt haben, haben einen Artikel verdient.
Martina Wollenweber, Berlin
Arbeitsteilung
„War nicht alles gut, so wie es war?“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Schöner, eindringlicher Artikel. Allerdings wird mir etwas zu viel Verantwortung auf „die Gesellschaft“ geschoben und zu wenig die individuelle Verantwortung für die eigenen Lebensentwürfe und das Aushandeln der Tätigkeiten zwischen den Personen in Betracht gezogen. „Mental Load“-Tätigkeiten im Sinne von Kleidungskauf planen und durchführen ebenso wie Vorsorgeuntersuchungen, langfristige Planung und Durchführung von Allergie- und Kieferorthopädiebehandlung ebenso wie Wäsche waschen, bügeln, Abwasch auch per Hand obliegen mir. Meine Frau macht andere Dinge. Miteinander reden, zuhören und dem anderen helfen, wo es nur geht, sollte zu einer gesunden Beziehung dazugehören. Die Autorin hat im Text nicht erwähnt, dass sie ihre Mutter danach gefragt hätte, wie das bei ihr und ihrem Mann war.
Brendanb auf taz.de
Familie
„War nicht alles gut, so wie es war?“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Vielen Dank für diesen großartigen Artikel! Mutig, einfühlsam und trotzdem wertschätzend. Sehr anschaulich erzählt, wie das Patriarchat in die Familie wirkt und selbst heutige Paare mit starkem Willen an der Angel hat. Habe ihn mehrfach weiterempfohlen.
Sandra Sieraad, Bielefeld
Ethik
„Einmal Champions League mit Schuss!“,
wochentaz vom 1.–7. 6. 24
Danke für die kritische Analyse des neuen Engagements von Rheinmetall bei Borussia Dortmund. Dass Ethik im Profi-Fußball keine allzu große Rolle spielt, war mir klar, aber dieses Sponsoring stellt einen neuen Tiefpunkt dar. Ich hoffe sehr, dass die Fans dagegen protestieren und diesem perversen Deal letztlich ein Ende bereiten können. Thomas Bernard, Karlsruhe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen