wochenschnack: Eine Schweinerei
Ein Landwirt im niedersächsischen Ohne lässt Tiere qualvoll verrecken. Kein Einzelfall, finden Leser. Sie schlagen Fleischverzicht vor
Der Staat muss ran
„Das Bio-Angebot in den meisten Supermärkten ist eher mau, es fehlt an guten Siegeln und transparenten Bedingungen –, wer ‚anständiges‘ Fleisch kaufen will, muss zusätzliche Wege und umfangreiche Recherchen auf sich nehmen. Da ist es am Ende vielleicht doch leichter, Vegetarier zu werden.“
Das ist vermutlich der Grund, warum das „Tierwohlfleisch“ sich nicht durch Marktmechanismen durchsetzen wird, sondern durch den Staat durchgesetzt werden müsste, obwohl es nur geringfügig mehr kostet als anderes. Denn wem das Tierwohl am Herzen liegt, gibt sein Geld lieber für Gemüse, Getreide und Obst aus als für Fleisch, Eier oder Milch.
Toto Barig, taz.de
Skandal ist Normalität
Sicher hat das System. Dass Tiere elendig verenden, bevor sie geschlachtet werden, ist akzeptierter „Kollateralschaden“ der Massenproduktion, die möglichst kostengünstig sein soll bzw. Profite abwerfen soll. Kapitalistische Produktionsbedingungen eben. In der Massentierhaltung haben die Lebensbedingungen der tierlichen Individuen jedenfalls keinen hohen Stellenwert. Da wird das Nötigste getan, um einen maximalen Ertrag zu erhalten. Es wird auf Masse produziert. Einzelne Tiere gehen da unter. Den anderen geht es nicht wirklich besser, weswegen die Gabe von Antibiotika ja auch eine verbreitete Praxis ist. Wenn etwas Negatives/Empörendes gehäuft und wiederkehrend passiert, so kann nicht mehr von Skandalen gesprochen werden. Der Skandal ist dann das stetige Zulassen der Wiederholungen. Der Skandal ist der Normalzustand. In diesem Zusammenhang von „Tierschutz“ zu reden, ist Zynismus der Agrarindustrie und deren Anhänger*innen. Uranus, taz.de
Ergreifendes Foto
Richtiger Beitrag! Es ist alles schon geschrieben worden. Nichts ändert sich. Klöckner, Gabriel, Tränen lügen doch: www.youtube.com/watch?v=dXZkVygg8K0. Vielleicht doch Grün im September. Dann kann ich sagen, war auch wieder ein Irrtum! Bringt dem Schwein oben allerdings nichts. Das Bild oben hat mich angefasst. Sehr gutes Bild! Lange draufschauen!
Ringelnatz1, taz.de
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Kein Fleisch essen
„Der Verbraucher will billiges Fleisch, also wird billiges Fleisch produziert, mit teils grauenvollen Folgen für die Tiere.“ –Jein. Also ja, natürlich wird er das, aber mit Dumpingpreisen und Subventionen von der Regierung soll dem Verbraucher Fleisch schmackhaft gemacht werden. Tönnies und Co. haben sicherlich mitgewirkt. Weigert er sich, dann wird ihm die noch billigere Alternative, das Ausland, gezeigt. Und das möchte man doch nicht, den armen deutschen Bauern nicht mehr zu unterstützen! Und noch mehr werden arme Menschen adressiert, die von Hartz IV leben müssen. Deren prekäre Lage und dass sie finanziell gezwungen sind, nur das billigste Fleisch zu kaufen, macht die Massentierhaltung immer noch lukrativ. Forderung: sofortiger Stopp des Fleischkonsums!
Troll Eulenspiegel, taz.de
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