wie sich die SChweriner AFD-FRaktion gespalten hat: Getäuschte Wähler
Am Mittwoch hat die neue Fraktion „Bürger für Mecklenburg-Vorpommern“ im Schweriner Landtag ihre Plätze eingenommen. Einen Tag nach der Bundestagswahl hatten die AfD-Abgeodneten Christel Weißig, Matthias Manthei, Bernhard Wildt und Ralf Borschke verkündet, dass sie eine neue Fraktion gebildet hätten. Am selben Montag hatte die NochAfD-Bundesprecherin Frauke Petry erklärt, sie wolle sich nicht der gerade gewählten Bundestagsfraktion der AfD anschließen.
Von einer „konzertierten Aktion“ möchte der Vorsitzende der „Bürger“-Fraktion, Wildt, nicht sprechen. Seine Fraktion stehe allerdings mit Petry in Kontakt. „Ich will nicht ausschließen, dass die Motive von Frauke Petry ähnlich sind wie unsere Motive“, sagte Wildt, der Co-Landesvorsitzender der AfD bleiben möchte. Die vier Mandatsträger kritisieren eine Radikalisierung der AfD. Sie möchten aber keine Außenseiterrolle spielen, sondern „systemstabilisierend“ wirken.
Die Schweriner AfD-Fraktion gilt schon länger als zerstritten – zwischen einem national-konservativen und völkisch-nationalistischen Lager. Noch am Wahltag hatte der AfD-Fraktionschef Leif-Erik Holm, der nun in den Bundestag geht, eine Aufspaltung als „Quatsch“ abgetan. Er vermutet, dass Petry dabei sehr wohl eine Rolle spielte.
Wildt sagt indes, Holm sei am vergangenen Sonnabend informiert worden. Er habe die Trennung bewusst erst nach der Bundestagswahl bekannt gegeben, um Holms Kandidatur nicht zu beeinträchtigen.
arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland.
SPD-Landtagsfraktionchef Thomas Krüger nennt das „vorsätzliche Wählertäuschung“. Der AfD sei es nur darum gegangen, hochdotierte Sitze im Bundestag zu ergattern.
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