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wie machen sie das?Die Überblickerin

Stefanie Höwer, 27, ist Kindergärtnerin. Derzeit leitet sie eine Krippengruppe in Baden.

taz am wochenende: Frau Höwer, bei Ausflügen müssen Sie viele Kinder gleichzeitig im Auge behalten. Wie machen Sie das?

Stefanie Höwer: Ich habe eine Kinderliste mit allen Namen und vor allem immer die Gesamtzahl der Kinder im Kopf. Wichtig ist, dass genug Betreuer dabei sind. In unserer Einrichtung ist in der Krippe eine Kraft auf drei Kinder angestellt, im Kindergarten eine auf sieben. Bei einem Ausflug kommt oft noch eine Person mehr mit. Eine läuft an der Spitze der Gruppe, einer ganz hinten, der Rest in der Mitte.

Wie schaffen Sie es, Kinder nicht zu verlieren?

Indem ich überall meine Augen habe, dementsprechend sehr konzentriert bin. Und ich kenne meine Kinder ja, die Pappenheimer nehme ich direkt an die Hand. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun.

Haben Sie bei öffentlichen Verkehrsmitteln besondere Tricks?

Beim Ein- und Aussteigen stellt sich die erste Betreuung in die Tür und zählt die Kinder direkt mit. Sobald die zweite Erzieherin kommt, geht die erste weiter, ein fliegender Wechsel sozusagen. Oft sind auch die Passanten freundlich und helfen. Im Abteil gucken wir dann, dass alle in den Viererplätzen sitzen oder auch zu dritt auf einem Zweier. Hauptsache, man hat sie beieinander.

Wer darf sitzen, Alte oder Kinder?

Das kommt auf die Länge der Bahnfahrt an. Wenn wir ältere Kinder dabeihaben, sollen die stehen. Oft stehen Alte aber auch von sich aus auf oder man kann auch ein bisschen schauen: Für wen ist es notwendiger zu sitzen?

Was passiert, wenn ein Kind doch mal verloren geht?

Das ist mir noch nie passiert, aber wir haben vorbeugende Maßnahmen: Die Kinder bekommen grüne Papierbänder um den Arm, auf dem der Name, unser Kitaname sowie die Nummer des Ausflughandys und der Kita stehen.

Sind Zweierreihen, in denen die Kinder Händchen halten, die Lösung?

Ja. Aber die muss man tatsächlich üben.

Da machen immer alle mit?

Ja, aber man sollte ihnen die Wahl des Partners lassen. Das ist wichtig. Wenn man sie zuordnet, haben sie gleich keine Lust darauf.

Haben Sie ein Mittel gegen den Lärm?

Das nimmt man irgendwann einfach nicht mehr wahr. Ich versuche aber, mit den Kindern in der Kita Ruhemomente zu schaffen, zum Beispiel indem ich ihnen vorlese oder mit ihnen Musik höre. Wir haben auch Klangschalen; wenn die erklingen, horchen die Kids meist schon auf und du kannst normal mit ihnen reden.

Interview: Leonie Ruhland

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