piwik no script img

whitehouse.gov mit Freier SoftwareWeißes Haus öffnet sich

Die amtliche Website von US-Präsident Obama basiert seit Sonntag auf Freier Software. Die Community jubelt.

Oberflächlich nicht bemerkbar: Am Wochenende wurde Obamas Website auf Open Source Software umgestellt. Bild: Screenshot: www.whitehouse.gov

BERLIN taz | Zwar sieht die Internetseite des US-amerikanischen Präsidenten, Barack Obama, nicht anders aus, doch etwas Grundlegendes hat sich geändert. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, werden die Inhalte von whitehouse.gov seit dem Wochenende mit der Open Source Software Drupal verwaltet.

"Wir haben jetzt eine Plattform, um mehr Stimmen auf die Website zu bekommen", sagte der Mediendirektor des Weißen Hauses, Macon Phillips. "Wir möchten die Werkzeuge verbessern, mit denen Tausende Nutzer der Internetseite vom Weißen Haus miteinander und mit White House Beamten interagieren."

Im September hätten beispielsweise 60.000 Menschen Obamas Rede zur Gesundheitsreform vor dem Kongress auf whitehouse.gov live verfolgt. Ein Drittel unterhielt sich daraufhin online mit Beamten des Weißen Hauses. Mit dem Wechsel sollen solche Austausche vereinfacht werden.

Sicherheitsbedenken wiesen Vertreter der Regierung bei AP ab. Es sei einfacher wenn eine global vernetzte Gemeinschaft von Programmierern Sicherheitslücken aufspüre und diese beseitige als wenn speziell beauftragte Firmen das täten.

Der Support für die eingesetzte Software wird von der Ende 2007 gegründeten Firma Acquia geliefert. Deren Mitbegründer, Dries Buytaert, ist gleichzeitig auch der Entwickler der genutzten Software, Drupal. In seinem Blog schreibt er: "Ich glaube Drupal ist für Präsident Barack Obamas Versuch perfekt, die Regierung offener und transparenter zu gestalten."

Allerdings ist die Obamas Website nicht die erste, die wechselt: Auch die Regierungen von Frankreich, den Niederlanden und Australien setzen auf Freie Software bei ihren Internetpräsenzen. Die vom Weißen Haus eingesetzte Software Drupal wird außerdem von den Eliteuniversitäten MIT und Stanford genutzt, aber auch von Popstars wie Robbie Williams und dem verstorbenen Michael Jackson.

Mehrere US-Regierungsseiten waren auch schon gewechselt, so zum Beispiel die Ministerien für Verteidigung und Bildung. In der Open Source Community wird der Wechsel des Weißen Hauses allerdings ausnahmslos gefeiert – diverse Blogs erwarten, dass jetzt ein noch breiteres Bewusstsein für offene Software geschaffen wird. Drupal-Entwickler Buytaert ist begeistert: "Das ist ein fantastische Empfehlung."

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!