wau und miau:
Tierärzte im Dauereinsatz
Viele Menschen haben sich in der Coronakrise ein Haustier angeschafft. Das führt nun zur Überlastung von Tierärzten im Norden. „Es haben sich unglaublich viele Menschen ein Haustier zugelegt in der Coronapandemie“, sagte die Präsidentin der Tierärztekammer Schleswig-Holstein in Heide, Evelin Stampa. Mancherorts gebe es in Praxen bereits einen Aufnahmestopp. Tierbesitzer müssten oft länger auf Termine warten. Die Sprecherin der Tierärztekammer Hamburg, Christina Bertram, berichtete, in der Hansestadt seien die Tiermediziner am Limit. „Wir haben in der Coronakrise ungefähr doppelt so viel gearbeitet.“ Die Pandemie habe den Praxisalltag verändert. Mittlerweile gebe es in der Regel Terminsprechstunden. Der Aufwand etwa bei der Desinfektion sei deutlich höher. „Auch das kostet Zeit.“ Nach Angaben der Kammern hat die Coronakrise ein Problem verschärft, dass es schon vorher gab: In beiden Ländern fehle der Nachwuchs. Zwar könnten Sprechzeiten theoretisch ausgeweitet werden – die dafür benötigten zusätzlichen Veterinär*innen gebe es aber nicht. Als Gründe nennt Bertram, dass die Bezahlung nicht üppig und die Wertschätzung von Seiten der Tierbesitzer oft gering sei. Auch nehme die Dokumentation der Behandlung immer mehr Zeit in Anspruch. Laut Stampa gibt es in Schleswig-Holstein für Hunde und Katzen rund 450 Praxen, rund 130 sind es in Hamburg. (dpa)
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