was tun in hamburg?:
Sa, 30. 6., 15 Uhr, Schaltzentrale
Kleines Hallöchen
Zum vierten Mal beginnen am 3. August die „Hallo Festspiele“ in der Schaltzentrale im ehemaligen Kraftwerk Bille. Mit performativen, künstlerischen und politischen Aktionen soll dann der Fluss Bille als Möglichkeitsraum erforscht und getestet werden, ganz konkret zum Beispiel, wie ein Anleger direkt am Kraftwerk aussehen könnte. Einen Monat vorher gibt’s nun schon mal ein „Hallöchen“ mit Flohmarkt, Touren durchs Kraftwerk, einer Ausstellung in der Schaltzentrale mit Masken von „The Wa“ und einer Kartierung vom Seminar „Bille Land“. Im Kraftwerk ist die Installation „Diarya of a Pigeon“ von Daniel Dominguez Teruel zu sehen.
Sa/So, 30. 6./1. 7., 19 Uhr, Kampnagel
Lauter offene Fragen
Was sind Zwangsgedanken und wie wirken sie? Wie lang dauert ein Augenblick? Oder wie kann man Körperbewegungen und Erscheinungen performativ wiederbeleben? Das sind nur ein paar der Fragen, mit denen sich die diesjährigen Absolvent*innen des Masterstudiengangs Performance Studies der Uni Hamburg auseinandersetzen. Auf Kampnagel sind dieses Wochenende ihre Abschlussarbeiten zu sehen, zweimal je fünf Arbeiten an einem Abend.
Do, 5. 7., bis So, 8. 7., Millerntor-Stadion
Kulturstadion
Am Donnerstag öffnet zum achten Mal die „Millerntor Gallery“ im Stadion an der Budapester Straße ihre Tore. Auf über 4.000 Quadratmetern präsentieren und verkaufen 124 Künstler*innen aus 23 Ländern ihre Werke, insgesamt über 500. Rund 12.500 Besucher*innen erwartet das Kunst-, Musik- und Kulturfestival, 70 Prozent der Verkaufserlöse kommen der Initiative Viva con Agua zugute, die sich für Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern engagiert. (matt)
Do, 5. 7., 18 Uhr, Museum für Kunst und Gewerbe
Sampler und Legenden
Rhythmus-Maschinen, Sampler und Kopfhörer: Ihre Soundinstallation „Arkestrated Rhythmachine Komplexities“ (ARK) führen jetzt Johannes Ismaiel-Wendt und Malte Pelleter im Rahmen der laufenden Ausstellung „Mobile Welten“ vor: das Drum-Pattern als Vehikel, rhythmatische Reisewege kreuz und quer über Yellow Pacific und Black Atlantic, die Erfindung des Bossa Nova und die Unmöglichkeit eingleisiger Geschichtserzählung, und das alles hörbar.
Im Anschluss liest dann der langjährige Wahlhamburger und inzwischen in Bern Kulturwissenschaft lehrende Andi Schoon gemeinsam mit dem Schauspieler Adrian Fähndrich eine der vier Miniaturen aus seinem Buch „Die schwache Stimme“, erschienen im hiesigen Textem-Verlag (120 S., 14 Euro): Darin unternimmt ein Anthropologe den Versuch, in Tanger das Geheimnis des sagenumwobenen Schriftstellers Paul Bowles zu lüften. Dritter Streich an diesem langen Museumsabend: ein Konzert-Vortrag von und mit Ana Threat/Kristina Pia Hofer – und allerlei Beats ausspuckenden Geräten.
Do, 5. 7., 18.30 Uhr, Medizinhistorisches Museum/UKE
Ans Licht gebracht
1973 verfasste der Hamburger Staatsanwalt Dietrich Kuhlbrodt eine mehr als 800 Seiten starke Anklageschrift: Nach sechs Jahren Ermittlung legte er dem Pastor Friedrich Lensch, während der NS-Zeit Leiter der Alsterdorfer Anstalten, und Kurt Struve, vormals Leiter der Allgemeinen Verwaltung der Hamburger Gesundheitsbehörde, Beihilfe zum vielfachen Krankenmord zur Last, zur Tötung also von psychisch kranken oder körperlich beeinträchtigten Menschen.
Im Rahmen der Reihe „Medizinverbrechen im Nationalsozialismus“ liest nun die Schauspielerin Gala Othero Winter aus der Anklageschrift. Danach spricht Philipp Osten (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des Unikrankenhauses) mit Dietrich Kuhlbrodt. (aldi)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen