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was macht eigentlich ...Peter Strieder?

Genossen verärgern

Er war ja mal einer von ihnen. Anfang der 80er agierte Peter Strieder für zwei Jahre als Vizechef der Berliner Jusos, des SPD-Nachwuchses, der damals heftig gegen die Nachrüstung kämpfte. Da sollte man meinen, die heutigen Jusos würden sich freuen, dass einer ihrer Veteranen inzwischen schon drei Jahre Landeschef ihrer Mutterpartei ist. Das tun sie aber nicht. Zumindest nicht die Jusos in Friedrichshain und Kreuzberg, wo Strieder auch mal Bürgermeister war. „Wir fragen uns, ob du weiterhin die Berliner Sozialdemokraten führen solltest“, fragen sie in einem offenen Brief an den „lieben Peter“.

Der hat ihrer Meinung nach die umstrittene Risikoabschirmung durchgeboxt und dafür gesorgt, dass Alternativen nicht ernsthaft geprüft wurden. Eine innerparteiliche Diskussion habe er unterbunden und damit „der demokratischen Willensbildung einen schweren Schaden zugefügt“. Die SPD in Strieders Heimatbezirk wird noch deutlicher: Die 3. Abteilung (klingt wie fünfte Kolonne) im Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg forderte direkt seinen Rücktritt.

Den Alt-Juso wird es wenig kratzen, er hat zuletzt schon ganz anderes ausgesessen. Bei der Senatswahl im Parlament fiel er im ersten Anlauf durch, beim Bundesparteitag der SPD bekam er ein miserables Ergebnis. Und jetzt bei der Risikoabschirmung musste er sich wieder anhören, als Fondszeichner befangen zu sein und nicht im Ansatz das Feingefühl zur Enthaltung zu besitzen. Gestört hat ihn das nicht. Strieder stimmte mit – mit „Ja“ natürlich. STA FOTO: RTR

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