was macht eigentlich ...Norbert Raeder?

Wird grau und Panther

Es war vor acht Jahren bei einem Seniorentanztee, da fand Norbert Raeder, heute 34 Jahre alt, endlich die geeignete Partei für sich. Er war, gerade Führerscheinanfänger, enttäuscht von denen, die zur Wahl versprochen hatten, sich nicht mit den Grünen zusammenzuschließen und somit autofreie Zonen zu verhindern. Die Partei Norbert Raeders nun trägt die typische Haarfarbe der Tanzteegeneration schon im Namen: Die Grauen/Graue Panther. Was macht aber ein Mann, 34 Jahre alt und selbstständiger Kaufmann, dort als neuer Landesvorsitzender? Er räumt schon mal mit einem Vorurteil auf. Nämlich dem, dass alle „Grauen“ grau und – mit Verlaub – alt sind. Mit 34 Jahren entspreche er dem Durchschnittsalter der Parteimitglieder, hier setze sich die jüngere Generation für die ältere ein und man veranstalte sogar Jugend- und Kinderfeste. So Norbert Raeder. „Jung-dynamisch-frech und mutig“, so lautet auch der Slogan des Landesverbands Berlin. Es in das Rathaus eines der kleineren Bezirke zu schaffen ist Raeders Ziel. „Wir wollen nicht den Bundeskanzler oder Regierenden Bürgermeister stellen. So verrückt sind wir nicht. Wir fangen klein an.“ Auf Bezirksebene wäre es dann schon ein Erfolg, wenn ein paar neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten oder „vor den Kindergarten ein Zebrastreifen kommt“. Raeder richtete auch gleich eine neue Landesgeschäftsstelle ein, in der „verkehrsgünstig gelegenen“ Residenzstraße 109. Dort wird heute mit Westernmusik und Freibier Eröffnung gefeiert. JGR

FOTO: AP