: was macht eigentlich ...Franzi?
Abschmettern
Das hört sich kompliziert an: „Von Beginn des ersten Armzugs an nach dem Start und nach jeder Wende muss der Körper in Brustlage gehalten werden und beide Schultern müssen mit der Wasseroberfläche in einer Linie liegen. Beide Arme müssen nach hinten gleichzeitig unter Wasser und nach vorne gleichzeitig über Wasser bewegt werden. Alle Bewegungen der Füße und Beine müssen gleichzeitig ausgeführt werden; gleichzeitige Auf- und Abwärtsbewegungen der Füße und Beine in senkrechter Richtung sind erlaubt. Die Füße und Beine brauchen nicht auf gleicher Ebene zu sein, aber wechselseitige Bewegungen (Kraulbeinschlag) sind nicht erlaubt.“ So lautet Paragraf 108 der Wettkampfbestimungen des Deutschen Schwimmverbandes für Schmetterlingsschwimmen, da kann man ziemlich viel falsch machen.
Kein Wunder also, dass Dreifach-Gold-Franzi gestern nicht ins EM-Becken wollte und die 100 Meter Schmetterling absagte. „Ich sehne mich nach einem freien Tag. Schon nach zwei Tagen habe ich mich gefühlt, als wäre ein Lastzug über mich hinweggefahren“, sagte sie zwar. Aber ist es nicht einfach so: Als Ur-Berlinerin liegt ihr einfach mehr das anarchische Element: Freistil eben. Da stehen heute die 200 Meter an. Und Franzi will wieder Weltrekord schwimmen. „Freistilschwimmen bedeutet, dass der Schwimmer in einem so bezeichneten Wettkampf jede Schwimmart schwimmen darf“, heißt es dazu kurz und knapp in den Wettkampfbestimmungen.
GA FOTO: AP
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