was macht eigentlich... Franka Potente?

Sich stark machen

Um Geld ist sie schon einmal gerannt. Dabei hat sie das Letzte gegeben. Ein Freund war in Not. Das Motto, das Franka Potente in „Lola rennt“ mit viel Elan und Charme 90 Minuten lang durchhält, ist edel und wirkt bis heute nach: sich einsetzen, weil es ums Leben geht. Lola ist erfolgreich. Ihr Freund wird gerettet, Geld ist plötzlich auch genug da. Franka Potente wiederum ist auch erfolgreich, denn der Film verhilft der heute 27-Jährigen zu Durchbruch und Image.

Letzteres wird nun werbewirksam von amnesty international für die Generalüberholung der eigenen PR benutzt. Der Menschenrechtsorganisation nämlich ist aufgefallen, dass ihre Außenwirkung verstaubt wirkt und eher Leute ab 50 anspricht. Was hingegen gebraucht wird, ist das Junge, Dynamische und Einsatzfreudige. Alles Eigenschaften, die Franka Potente alias Lola hundertprozentig verkörpert. Was liegt näher, als den neuen Werbespot für amnesty mit ihr zu besetzen? Imageübertragung mag das Zauberwort dabei lauten. Es wirkt.

Da ist sie, die junge Schauspielerin, die durch ein Treppenhaus irrt und die Tür nicht findet, durch die sie gehen soll, weil „ich mir nie den Weg merken kann“. Auch könne sie nicht auf Kommando heulen und das Rauchen sein lassen. Dann allerdings hört man sie den Schlüsselsatz sagen: „Aber ich kann mich jederzeit für die Menschenrechte stark machen.“ Ein Fingerzeig! Was sind weltliche Defizite, wenn es um höhere Werte geht? Wie sie zu erreichen sind, erschließt sich von selbst. WS FOTO: AP