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Archiv-Artikel

was macht eigentlich... … Brammetje? Nicht auf Burghard hören

Von SSH

Affen und Menschen haben vieles gemeinsam. So auch Brammetje, der neugeborene Haubenlangor im Zoo und sein Pflegevater Burghard Grüneberg. Letzterer ist Tierpfleger im Tropenhaus des Zoos. „Alle zwei Stunden bekommt er seine Milch und regelmäßig muss ich ihn sauber machen, wie ein Menschenkind“, sagt Grüneberg. Und wie ein Menschenkind, ganz lieb, nuckelt der Affe am Daumen. Genau wie Grünebergs eigener Sohn das früher auch gemacht hat. Ob er es selbst auch mal machte, weiß der Pfleger nicht mehr. Was er aber weiß: Das Affenkind hört ihm gar nicht zu, wenn er ihn warnen will, dass Daumennuckeln schlecht für die Zähne ist. Der Kleine macht, was er will, eigensinnig wie ein Affe.

Brammetje wurde am 26. Januar geboren. Sein Vater Basil ist Niederländer, deshalb trägt der Kleine jetzt den typisch holländischen Namen. Basil wurde als Gastarbeiter extra zur Zucht vom Primatenpark Apenheul geholt. Mit Erfolg. Er zeugte bereits mit einer anderen Äffin eine Tochter. Ganz anders sein Vorgänger. Der war ebenfalls Holländer, aber ein alter Affe und ist bald gestorben.

Brammetjes Mutter ist Berlinerin. Das Äffchen ist ihr erstes Kind und war ziemlich schwach. Vielleicht hat sie ihn deshalb einfach liegen lassen. Aber nun ist ja Pflegevater Burghard eingesprungen. Tag und Nacht ist er bei Brammetje in der Futterküche. Der Vater Migrant, die Mutter überfordert, an der Krippe ein engagierter Stiefvater und nebenan eine Halbschwester. Eine typische Berliner Patchworkfamilie hockt da im Zoo. SSH FOTO: ARCHIV