was fehlt:
Heiligenbild als Schirmschoner. Eigentlich ist den NetznutzerInnen und ComputerprogrammiererInnen die virtuelle Welt selbst Religion genug. Glauben doch viele, ihr Ich würde im Cyberspace transzendiert. Der Papst holt uns alle auf den Boden der Tatsache zurück. Wer aufs Steuerrad doppelklickt, ist sofort Virusangriffen, Pornomails und Muskelerschlaffungen ausgesetzt. Er bleibt ein verletzliches und sterbliches Wesen, und nur ein Schutzpatron kann ihm den Link aus der Gefahr weisen. Johannes Paul II. hat nun den Heiligen Isidor von Sevilla dazu auserkoren. Er wird jetzt über jedem Netportal wachen und aus UserInnen edle Christenmenschen machen.
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