was fehlt ...: ...die Apokalypse
Am Samstag geht die Welt unter, sagt ein US-Prediger. Was ruft er bei seinen Mitbürgern hervor? Angst, Panik, Wut - weit gefehlt. Sie wollen feiern und organisieren Partys.
Was tätest du heute, wenn morgen die Welt unterginge? Über 170.000 US-Amerikaner antworten in einer Facebook-Gruppe mit: Party! Sie wollen am Samstag das Ende der Welt feiern und damit gegen die Thesen von Harold Camping, einem Prediger aus Kalifornien, protestieren.
Dieser glaubt am 21. Mai ist endlich Schluss mit irdischen Sünden und Sorgen. Dann kämen gläubige Christen in den Himmel, für alle anderen begänne eine Zeit des Leidens. Etwa 200 Millionen Menschen, schätzt er, können auf die Erlösung hoffen. Er selbst gehört freilich dazu. Umfragen zufolge glaubten mindestens 30 Prozent der US-Bürger, die Welt werde zu ihren Lebzeiten untergehen, sagt Daniel Wojcik von der University of Oregon der epd.
Doch wird es wohl nichts bringen am Samstag auf der Party den Apokalyptischen Reitern ein Bier kalt zu halten: Das Ende der Welt wurde schon ein paar Mal prophezeit: 1532 (Martin Luther); 1666 (Christoph Kolumbus); 1874 (Zeugen Jehovas); 1914 (noch mal Zeugen Jehovas); 1969 (Charles Manson); 1994 (Sonnentempler) 1999/2000 (diverse). So gibt es wohl auch diesmal nur eine Party - ohne Feuerwerk.
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