was fehlt ...: ... der Restwert
1,3 Millionen Euro ließ sich die Stadt Chemnitz ihre neuen Wahlcomputer kosten. Dann verbot sie das Verfassungsgericht – und damit sind sie nur noch Schrott.
Am Ende hatten sie einen Restwert von 0 Euro – es war billiger sie zun verschrotten als sie zu behalten – und so kam es dann auch: 290 Wahlcomputer der Stadt Dortmund sind verschrottet. Vor knapp zehn Jahren waren sie angeschafft worden, um Wahlen schneller und einfacher zu machen. Doch Kritiker fanden, die Wahlen würden dadurch intransparenter und leichter zu fälschen.
Das fand das Verfassungsgericht nachvollziehbar, denn Wahlen müssen in Deutschland für Laien offen verfolgbar sein - im Computer würden viele Prozesse vor Menschen ohne technische Vorkenntnisse verheimlicht. Es verbot den Einsatz von Wahlcomputern in der damaligen Form.
Weil sich europaweit kein Abnehmer für die schon gekauften Geräte fand, wurden sie nun weggegeben: Ein Entsorgungsunternehmen schlachtet sie nun aus. (LRS)
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