was fehlt ...
... Invaliden-Rente
Der Vietnam-Krieg ist kein besonders ruhmreiches Kapitel der US-Geschichte. Heute bemüht man sich um Versöhnung. Der amerikanische Arzt Sam Axelrad ist deswegen extra in das südostasiatische Land gefahren. Im Gepäck einen Arm. Den brachte er seinem ursprüglichen Besitzer wieder.
Nguyen Quang Hung wurde 1966 von den Amis angeschossen und schwer verletzt gefangen genommen. Axelrad amputierte den Arm und pflegte Hung im Feldlazarett. Bizarrerweise hob das Pflegerteam die Knochen damals auf und bastelte mit Draht daraus einen Arm – als Erinnerungsstück für den Doc.
Axelrad fand das gute Stück in einer alten Armeekiste und machte sich auf nach Vietnam. Für Hung ist die Sache sehr erfreulich. Der ehemalige Vietkong bekam nämlich bis heute keine Invalidenrente, weil er den Behörden nicht nachweisen konnte, dass er seinen Arm bei Kampfhandlungen verloren hatte. Für ihn galt also „arm dran“ und „Arm ab“. Das dürfte sich nun ändern. (pl, taz)