was fehlt ...: ... der Sekretär
Weil sie so clever, schnell und kreativ ist, darf sich die 35-jährige Kölnerin Rubina Chand ab sofort „Deutschlands beste Sekretärin“ nennen. Beim Finale am Mittwoch im badenwürttembergischen Fellbach setzte sich die gelernte Hotelfachfrau gegen neun Mitbewerberinnen durch. Die 35-jährige Gewinnerin, die als „Managing Assistant“ bei einer Unternehmensberatung in Köln arbeitet, erhielt für ihren Sieg 2.500 Euro.
Insgesamt vier Aufgaben mussten die Kandidatinnen auf dem Weg zum Titel bewältigen – darunter anspruchsvolle Tätigkeiten wie das Aufräumen des Chefschreibtischs. Der Brief, den sie danach auf Englisch verfassen musste, erlaubte hingegen etwas mehr geistiges Engagement. „Rubina Chand war dabei konstant sehr gut und kreativer als andere“, sagte Jurymitglied Ard-Jen Spijkervet, Geschäftsführer eines großen Stuttgarter Büroartikelherstellers, der den Wettbewerb regelmäßig veranstaltet.
Jetzt fragen wir uns nur: weshalb so rückständig? Warum war es keine genderpolitisch korrekte Veranstaltung, bei der Sekretärinnen und Sekretäre gleichermaßen ihr Können unter Beweis stellen konnten? Männer die Kaffee kochen, Blumen für den Mann der Chefin bestellen und im sexy Anzug die Ablage sortieren – das wär's doch. (dpa/vesch)
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