was fehlt ...: ... die Contenance
Katholische Priester gelten allgemein nicht als harte Schläger. Voll Seelenfrieden und Gottvertrauen heben sie im besten Fall den Messbecher in die Höhe, nicht aber die Fäuste. Zwei Priester auf Mallorca haben jetzt gezeigt, dass es auch anders geht: Von allen guten Geistern verlassen, droschen sie auf offener Straße aufeinander ein.
Grund für die Rauferei: Einer der Priester hatte in der Kirche das Gerücht verbreitet, sein Kollege unterhalte sexuelle Beziehungen zu Männern. Der Verleumdete wollte derlei Rede von Sünde und Unzucht nicht auf sich sitzen lassen und wurde handgreiflich. Vertreter des spanischen Katholizismus sind ob solch ungeistlichen Gebahrens entsetzt. Das Bistum von Palma bat seine Gläubigen um Verzeihung. Das Verhalten der Priester sei eines jeden Christen unwürdig, hieß es in einer offiziellen Erklärung.
Die beiden Raufbolde vor dem Herrn müssen sich für ihr Beispiel gelebter Nächstenliebe nun verantworten. Auf sie wartet ein allzu irdisches Ordnungsverfahren. (taz/mebl)
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