was fehlt ...: ... die Gummipuppe
Erinnern Sie sich noch, wie Sie früher erotische Zeilen per Brief verfassten, das Büttenpapier mit Parfum bestäubten und die Briefmarke ableckten, als wäre es der Mund Ihres Liebsten? Ja, ist lange her. Seither wurde die Mail erfunden, Skype und SMS. Und heute tippt man Derartiges via Whatsapp, hängt noch ein Nacktfoto an, fertig. Nennt sich Sexting.
Einer japanischen Künstlerin reichte das offenbar nicht. Um die räumliche Distanz zu überwinden, erfasste die 42-jährige Megumi Igarashi die 3D-Daten ihrer Genitalien und schickte sie per Internet an einen Mann, damit dieser mit Hilfe eines 3D-Druckers ein Modell ihrer Geschlechtsteile herstellen könne. Der Polizei gefiel das gar nicht; Igarashi wurde festgenommen. Warum die Polizei die Daten als obszönes Material betrachte, kann die Künstlerin nicht verstehen. Wir auch nicht. Soll doch jeder seine Sexualität ausdrucken, wie er will. (taz/dpa)
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