was fehlt ...: ... klassische Hundenamen
Es gab einmal eine Zeit, als man auf der Straße nur „Bello“ rufen musste, und alle verfügbaren Hunde angerannt kamen (und in Italien außerdem die Männer). Dieses Spiel funktionierte auch wunderbar mit „Rex“ oder „Hasso“, jedenfalls bei den Hunden. Doch diese Zeit ist vorbei.
Heute heißen Hunde „Benny“, „Emma“ oder „Max“, und beim Zurückpfeifen ebenjener drehen sich dutzende Schulkinder um, die denken, sie seien gemeint. Mit dieser Entwicklung hat sich sogar eine wissenschaftliche Arbeit befasst – und kam zu dem Schluss: Klassische Hundenamen sind vom Aussterben bedroht.
Das liege daran, dass das Nutztier von einst im Laufe des Jahrhunderts mehr und mehr ein vollwertiges Familienmitglied, manchmal sogar Ersatz für Kinder und Partner geworden sei. Und deshalb den Namen bekommt, der eigentlich für das erste Kind reserviert war. In ein paar Jahren heißen die Kinder von Spätgebärenden dann vermutlich „Bello“ oder „Rex“, und neben ihrem Kinderwagen trabt Hündin „Luise“.
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