was fehlt ...: ...der Selfie-Stick
Der „Homo selfieniensis“ ist gefährdet! Ob in Versailles, in den Uffzien in Florenz, im MoMA und in den Fußballsklubs der Londonder Premier-Leauge. Überall heißt es: Selfie-Sticks sind tabu.
Man befürchte, durch die teleskopstangenartigen Armverlängerungen könnten Kunstwerke gefährdet werden. Die Unversehrtheit von Besuchern und Objekten sei nicht mehr gewährleistet oder gar der Missbrauch als Waffe könne folgen.
Manche Einrichtung denkt beim Stick-Verbot sogar an den Persönlichkeitsschutz anderer Besucher – berechtigterweise! Seit der Trend aus Asien gen Westen schwappte, zogen auch Museen hierzulande mit Werbung für das „Museumsselfie“ mit, um gezielt jüngere Besucher anzulocken. Also selber schuld, dass die Kunsthallen zum Olymp der Selbstdarstellung wurden?
Selfie-Stick no, Selfie go – lautet auch die Devise der Staatlichen Museen zu Berlin. Für den privaten Gebrauch seien Selfies dort grundsätzlich erwünscht. Dann müss man sich in der Hauptstadt also keine Sorge um diese unschuldige, museale Ausdrucksform der Ichbezogenheit machen. Und zum Glück gibt es ja noch das Internet als Selfie-Bühne schlechthin. (nmay)
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