was fehlt ...: ... der Kater
Bislang verhielt es sich mit dem Kater nach einer durchgefeierten Nacht ja wie mit einer Erkältung: Viel schlafen, viel trinken, dann geht's wieder. Spätestens nach drei Tagen. Ist auch gut für die Seelenhygiene, denn wer leidend im Bett liegt, hat genug Zeit, um den Abend abwechselnd zu verfluchen und sich zu versichern, dass er sich eigentlich doch gelohnt hat. Bis einem die Situationen, in denen man sich unmöglich benommen hat, wieder einfallen – aber hey, an so was wächst man! Und macht es beim nächsten Mal besser. Vielleicht.
Weil aber heutzutage niemand mehr Zeit hat, rumzuliegen und sich mit seinem Gewissen zu beschäftigen, wird seit Jahren an der Abschaffung des Katers gearbeitet. Offenbar erfolgreich: In den USA kann man sich jetzt im Internet einen mobilen Katheder bestellen, den eine Krankenschwester persönlich vorbeibringt und legt. Benutzer sind begeistert, Mediziner sprechen hingegen von einem Placebo-Effekt – im Tropf sei nichts weiter als Salzlösung, je nach Wunsch mit Vitaminen oder leichten Medikamenten verfeinert. Ein Beutel Salzwasser kostet übrigens vier Dollar. Die Anti-Kater-Infusion 50 Mal so viel. (taz)
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