was fehlt ...: ... der gute Vorfahre
Da macht Hollywoodstar Ben Affleck also bei einer Sendung mit, in der seine Familiengeschichte erforscht wird, und dann entdecken die einen Vorfahren, der sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat, weil er Sklaven hielt. Was also tun? Fix eine Mail an den Sender PBS schreiben, mit der Bitte, den unliebsamen Vorfahren nicht zu erwähnen, der Sender stimmt zu, „Finding Your Roots“ wird ohne den Sklavenhalter ausgestrahlt, fertig.
Gäbe es nicht die Enthüllungsplattform Wikileaks. Die nämlich hat den E-Mail-Wechsel veröffentlicht. Ben Affleck verteidigt sich auf Facebook folgendermaßen: Eine TV-Sendung über seine Familie mit einem „Typen, der Sklaven besaß“, sei ihm „peinlich“ gewesen. Klar – seine Mutter, die 1964 als „Freedom Rider“ gegen die Rassentrennung demonstrierte, kam in der Sendung netter rüber.
Dass Affleck Angst davor hatte, was die Medien aus der Geschichte mit seinem Ahnen machen, ist allerdings gut nachzuvollziehen. Und eigentlich hat es der Schauspieler ja schon selbst geschnallt: „Wir verdienen weder Anerkennung noch Tadel für unsere Vorfahren.“ (ap/taz)
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