vorlauf lautsprecher: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Montag wird mobilisiert. Und zwar nicht mit und in, sondern gegen die Nato. Mobilisierungsort ist die Erreichbar, gezeigt wird der Film „Punishment Park“, in dem es um staatliche Repression gegen die Linke während des Vietnamkrieges geht. Danach Cocktailbar. Nun muss man sich fragen, was denn beim Kir Royal besprochen werden soll: Geht es gegen den widerlichen US-amerikanischen „patriot act“, geht es gegen Schilys Rasterfahndungsmännerträume – was genau hätte das mit der Nato zu tun? Oder geht es darum, Vietnam und den Afghanistan-Einsatz zu parallelisieren und damit alles, was aus den USA kommt, für das Gleiche auszugeben? Letzteres wäre sehr unpolitisch, weil gefühlt, nicht gedacht (Reichenberger Straße 63 a HH, 20 Uhr). Am Dienstag wird im Bandito Rosso im Rahmen der Antifaschistischen Aktionswoche über Rassismus geredet. Im Ankündigungstext heißt es, dass Scheißefinden nicht genüge, man den Rassismus vielmehr analysieren müsse. Das ist wahr (Lottumstraße 10 a, 17 Uhr). Am Donnerstag geht es weiter mit Rassismus, diesmal lädt die JD/JL in ihre Räume. Unter dem Motto „Wenn die letzten Räume schwinden – Über Jugendarbeit, die akzeptiert und aktuelle Erscheinungsformen der Nazi-Kultur“ wird über Jugendarbeiter, die mit Nazis Tischtennis spielen, geredet werden und über andere Formen der jugendpolitischen Verelendung, die nicht nur in Brandenburg linke Mädchen und Jungs zu ständiger Angst zwingt (Rosa-Luxemburg-Straße 19, 19 Uhr). Am Samstag schließlich wird wieder korrekt eingekauft. Vor dem Hohenschönhausener Extra-Markt trifft man sich, um Flüchtlingen die diskriminierenden Lebensmittel-Chipkarten gegen Bargeld abzukaufen, sodass der Wochenendeinkauf gleich mehrfach Sinn macht (Konrad-Wolf-Straße, 12 bis 14 Uhr).
Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Kunst
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