vorlauf lautsprecher: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Mittwoch wird in der Humboldt-Uni über den Krieg diskutiert, die Referenten Eckard Spoo und ein Medienbeautragter der UNO fragen nach dem Beitrag der Medien zur Kriegsarbeit der Mobilisierungsregierung. Dass die Medien dabei einen Beitrag zur Rechtfertigung und Unterstützung von Kriegen leisten, ist unbestritten. Wichtig aber ist, dass die Wirklichkeit durch Medien eh konstruiert wird, heißt: die nichtaufklärerischen Medien begegnen dem Krieg routiniert und fügen ihn in ihre Strukturen ein. Das bleibt immer wie es war. Darüber werden die ReferentInnen reden (Audimax, Mitte, 19 Uhr). Ebenfalls am Mittwoch trifft man sich in dem studentischen Freiraum SBZ Krähenfuß zu einer Infoveranstaltung namens „Antirassistisch einkaufen“. Was ziemlich bescheuert klingt, jedoch tatsächlich eine hochseriöse Angelegenheit ist. Denn es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Flüchtlinge kein Bargeld mehr erhalten, sondern mit Chipkarten versorgt werden, die ihnen ein vorgegebenes Kaufverhalten aufzwingen. Um gegen diese Form der Diskriminierung zu protestieren, suchen antirassistische Initiativen Geschäfte auf, die an dem Chipkartensystem teilnehmen und informieren sich vor Ort über die Situation. An diesem Mittwoch wird unter anderem der nächste „Antirassistische Einkauf“ in Berlin organisiert, der am Wochenende stattfinden soll (Humboldt Uni, 18 Uhr). Am Samstag dann besetzt die Silvio-Meier-Demo, die an die Ermordung des Antifas Meier durch Nazis erinnert, wieder einmal die Straße. Diesmal steht die Demo unter dem Motto „Freiheit stirbt mit Sicherheit“ und widmet sich ausgiebig der umfassend repressiven Innenpolitik, die der rote Innenminister mit bündnisgrünem Segen veranstaltet (Ostbahnhof, Friedrichshain, 14 Uhr). Zuvor gibt es am Mittwoch ab 11 Uhr bereits eine Mahnwache für Meier im U-Bahnhof Samariterstraße.
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