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usa, symbolische politik, ect.Georg Bush feiert seine Inauguration mit Country, Latin Pop und leichter Muse

Fest der Integration

Will man auf der Gästeliste stehen, wenn der mächtigste Mann der Welt in sein Amt eingeführt wird? Oder möchte man lieber auf der Bühne stehen, um ihm ein bisschen dabei zu helfen? Angekündigt für die morgige Inauguration des George W. Bush waren Ricky Martin und Van Morrison. Letzterer hat, Gott sei’s gedankt, rechtzeitig dementiert. Ricky Martin aber will unbedingt auftreten, auch gegen den erklärten Willen seines Songwriters. Daneben aber wird sich Bush mit der üblichen republikanischen Prominenz begnügen müssen, mit Arnold Schwarzenegger etwa, oder Sylvester Stallone.

Ronald Reagan lud bei seiner Inthronisation 1981 die Künstler Whitney Houston und George Benson, um den afroamerikanischen Wählern seine Reverenz zu erweisen – und das rituelle Theater der Inauguration als Fest der Integration zu zelebrieren. Auch Bill Clinton setzte 1993 auf die propagandistische Sendwirkung von Popmusik und instrumentalisierte sie mit Blick auf ihre Breitenwirkung: Zu seiner Gala erschien neben Diana Ross auch das junge „urbane“ Amerika in Person von Sheryl Crow, während Fleetwood Mac als musikalisches Flaggschiff der 68er-Generation einen Hauch des guten, alten Rock’n’Rolls einbrachten. Einen reibungsloseren Image-Transfer hätte sich der Hobby-Saxofonist gar nicht wünschen können. Inzwischen sitzen „die Schwarzen“ im Kabinett, und es gilt, die Latinos zu umwerben. Mit Ricky Martin also, während der Country-Mucker Clint Black die bodenständigeren Wasp-Geschmäcker abdecken soll. Dazu kommt, warum auch immer, der Brite Sir Andrew Lloyd Webber, der alles abdeckt. Was Roger Waters über den unseligen Komponisten mal gesungen hat, dürfte ihm, bei aller Liebe, morgen ganz besonders zu wünschen sein: „Then the piano lid comes down / and breaks his fucking fingers.“ARNO FRANK

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