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Archiv-Artikel

unterm strich

Regisseur Lars von Trier („Dogville“) ärgert sich darüber, dass seine Rede zum Filmpreis gekürzt wurde, den er am Montag auf der Benefizgala des Cinema for Peace bekommen hat. „Wenn das jemand anderem als mir passiert wäre, wäre ich außer mir“, sagte er der Berlinale-Zeitung Screen. Auf der Berliner Gala war sein Grußwort auf einer Leinwand ausgestrahlt worden. Danach beschwerte sich seine Produzentin Vibeke Windeloev über den Zusammenschnitt und verlas von Triers Worte.

Der Regisseur kritisiert darin den Geist von Benefizabenden. Die Welt sei zweigeteilt – in jene mit Wasser und jene ohne. „Die Menschen aus dem Land mit dem Brunnen reden viel über den Friedenspreis, den das Komitee wiederum anderen Menschen aus dem Land mit dem Brunnen verleiht.“ Windeloev meint nun, der Diamond for Peace Award sollte zurückgegeben werden.

Fatalerweise hat sich jetzt ein anderer Mensch aus den Ländern mit den Brunnen ebenfalls als sehr spendabel gegenüber den Menschen aus den Ländern mit den Brunnen erwiesen. Der Schauspieler Jude Law kam trotz hektischer Reisetätigkeit in Sachen „Cold Mountain“ nach London, um dem Young Vic Theatre eine ungenannte Summe zu übergeben. Er versprach dabei, wann immer er könne, auf dessen Bühne zu stehen. Das 1970 erbaute Young Vic war als eine temporäre Ergänzung zu Laurence Oliviers National Theatre gedacht, das damals im Old Vic residierte. In einer Kampagne für die Erneuerung des Baus wurden inzwischen vier Millionen Pfund gesammelt, außerdem liegt dem Arts Council ein Antrag auf weitere fünf Millionen Pfund vor. Damit das Theater im Mai seinen Spielbetrieb aufnehmen kann, müssen noch weitere zweieinhalb Millionen aufgetrieben werden.