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Am Mittwoch sind sie in Paris bekannt gegeben worden, die Filme, die beim Filmfestival von Cannes (12. bis 23. Mai) am Wettbewerb teilnehmen. Erstmals seit elf Jahren ist nun wieder eine deutschsprachige Produktion dabei, was die deutschen Agenturen aufmerken lässt. Ausgerechnet „Die fetten Jahre sind vorbei“ lautet der Titel, und es ist ein Film des Österreichers Hans Weingartner mit Daniel Brühl in der Hauptrolle. Der 28-jährige Weingartner ist durch seinen Film „Das weiße Rauschen“ bekannt geworden. „Die fetten Jahre sind vorbei“ nun handelt von drei jungen Idealisten, die ausgesuchten reichen Leuten in ihrer Stadt mysteriöse Botschaften schicken. Der Film ist eine deutsch-österreichische Koproduktion, er wurde gemeinsam von der deutschen y3 film und der österreichischen coop99 produziert. Als letzter bundesdeutscher Beitrag war 1993 Wim Wenders’ Film „In weiter Ferne so nah“ in Cannes gestartet, von wo er den Großen Preis der Jury mit nach Hause nahm. Den Vorsitz der Jury hält in diesem Jahr der US-Regisseur Quentin Tarantino.
Insgesamt werden im Hauptwettbewerb der 57. Filmfestspiele 18 Filme gezeigt, darunter 12 Erstlingswerke. Wie immer stark vertreten, werden in diesem Jahr aus Frankreich und den USA je drei Filme im Wettbewerbs-Programm zu sehen sein: „Clean“ von Olivier Assayas, „Exils“ von Tony Gatlif und „Comme une Image“ von Agnès Jaoui beziehungsweise „Fahrenheit 9/11“ von Michael Moore, „Shrek 2“ von Andrew Adamson, Kelly Asbury und Conrad Vernon sowie „The Ladykillers“ der Brüder Joel und Ethan Coen.
Ebenfalls um die Goldene Palme bewerben sich auch in diesem Jahr so bewährte Cannes-Gäste wie der Brasilianer Walter Salles mit „The Motorcycle Diaries“, Emir Kusturica aus Serbien mit „Das Leben ist ein Wunder“ sowie Wong Kar-Wai aus Hongkong mit seinem Science-Fiction-Film „2046“. Daneben ist mit „Tropical Malady“ von Apichatpong Weerasethakul erstmals ein Regisseur aus Thailand im Wettbewerb vertreten. Überhaupt finden sich in diesem Jahr viele Asiaten im Wettbewerb: Mit „Nobody Knows“ von Kore-Eda Hirokazu und „Innocence“ von Oshii Mamoru gleich zwei Filme aus Japan und mit „La Femme est L’Avenir de l’Homme“ von Hong Sang-soo und „Old Boy“ von Park Chan-wook zwei Filme aus Südkorea. Daneben wartet Paolo Sorrentino aus Italien mit „Le Conseguenze dell’Amore“ auf, Lucrecia Martel aus Argentinien mit „La Niña Santa“ und der Brite Stephen Hopkins mit „The Life and Death of Peter Sellers“. Außer Konkurrenz ist als Eröffnungsfilm der neue Film von Pedro Almodóvar, „La Mala Educación“, angekündigt.