unterm strich :
Oh weh! Schon vor Samstag, den 21. Juni, dem offiziellen Veröffentlichungstermin, sind einige Exemplare des neuen Harry-Potter-Bands in den Handel gekommen. In Kanada will eine Frau das Buch bereits vor ein paar Tagen in einem Supermarkt erstanden haben. Auch in Brooklyn soll der begehrte Beststeller schon vor dem eigentlichen Termin irrtümlich im Regal eines Naturkostladens gelandet sein. Wo man so alles Bücher kaufen kann?! In diesem Naturkostladen hat jedenfalls ein Mitarbeiter der New York Daily News das Buch erstanden, von dem bewusst keine Vorabexemplare an Zeitungsredaktionen verschickt worden sind. Und so erschien in den New York Daily News nun, als einzigem Blatt der Welt, eine Rezension der neuen Harry-Potter-Folge, die ein paar Einzelheiten der Handlung verrät, welche die Autorin JK Rowling und ihr Verlag gerne noch ein paar Tage länger geheim gehalten hätten. Der Verlag hat der US-Zeitung nun mit einer Millionenklage gedroht, doch die Redaktion ist sich keiner Schuld bewusst: Schließlich habe sie das Buch auf rechtmäßige Weise erworben. Ob die Klage nun an den verantwortlichen Mitarbeiter eines kleinen Naturkostladens in Broklyn weitergeleitet wird?
Auch auf einer anderen Baustelle ist etwas in Bewegung geraten. In die Diskussion über die Reform der Berliner Opern hat sich nun etwas überraschend ein prominenter Exbundespolitiker zu Wort gemeldet: Genschman, besser bekannt als Hans-Dietrich Genscher. Als Vorsitzender des Vereins der Freunde der Staatsoper Unter den Linden hat sich der frühere Bundesaußenminister eingeschaltet und Kulturstaatsministerin Christina Weiss sowie den Berliner PDS-Kultursenator Thomas Flierl um ein Gespräch über die Zukunft der Berliner Opernbühnen gebeten – wie man das eben so macht als ehemaliger Patriarch, dessen Wort noch immer Gewicht zugemessen wird. Am Mittwoch hatte eine Gruppe von Berliner Kulturpolitikern Alarm geschlagen und vor einem drohenden Scheitern der Reformpläne gewarnt, die ein gemeinsames Stiftungsdach für alle drei Opernhäuser vorsehen. Nach bisherigen Plänen soll der Bund die Reformen durch die Übernahme von verschiedenen Kultureinrichtungen und die Finanzierung eines Stellenpools unterstützen. Offenbar aber will der Bund die in Aussicht gestellte Finanzhilfe nicht leisten, fürchten die gewöhnlich gut unterrichteten Kreise, und bringen deswegen nun Genschman ins Spiel. An dem Gespräch sollten auch die Vorstände der Fördervereine der anderen beiden Berliner Opern und die Intendanten teilnehmen.