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Archiv-Artikel

unterm strich

In der Krise wird man vorsichtig mit Urteilen. Clement lässt sich Zeit beim Tagesspiegel und dessen geplanter Fusion mit der Berliner Zeitung. Nun hat auch das Bundeskartellamt die Frist für seine Entscheidung über die bislang größte Verlagsfusion auf dem deutschen Buchmarkt nach Angaben von Random House erneut verlängert (siehe taz vom 5. 7.). Die Entscheidung über den Zusammenschluss mit der Verlagsgruppe Ullstein Heyne List solle nun am 30. September fallen, teilte Random House am Dienstag in München mit. Das Kartellamt hatte den Kauf durch die Bertelsmann-Tochter im Mai vorerst verboten. Random House machte daraufhin den Vorschlag, nur den Heyne Verlag zu erwerben.

Die Franzosen haben es vorgemacht, nun sollen auch die Deutschen sensibler für die eigene Sprache werden. Dafür will sich der neu gegründete Deutsche Sprachrat einsetzen. Ihm gehören die Gesellschaft für Deutsche Sprache (Wiesbaden), das Institut für Deutsche Sprache (Mannheim) und das Goethe-Institut (München) an. So ist unter anderem eine „vermehrte öffentliche Sprachkritik“ geplant, teilte das Goethe-Institut gestern in München mit. Dabei soll an konkreten Anlässen dargelegt werden, wie „falsche oder unangemessene Ausdruckswahl zu Unverständnis, Fehlinformationen oder Verärgerung führen“.

Umgekehrt will der Sprachrat auch Bemühungen unterstützen, besonders gelungenen, kreativen Sprachgebrauch in der Öffentlichkeit als vorbildlich herauszustellen. Das Gremium, das am Montag in München zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen war, will nach eigenen Angaben auch die Stellung der deutschen Sprache im Ausland festigen.

Außerdem sieht der neu gegründete Rat Empfehlungen für die Schulen in Deutschland vor, hieß es. An deutsche Wissenschaftler appellierte der Sprachrat, außer auf Englisch weiterhin auch auf Deutsch zu publizieren und das Deutsche als Fachsprache weiter zu entwickeln. Vorsitzende des Sprachrats ist Jutta Limbach, die Präsidentin des Goethe-Instituts.

Wenigstens im Filmgeschäft geht es für den Nachwuchs aufwärts. Nachdem selbst die New York Times den „Berlinale Talent Campus“ gelobt hat, wird die Plattform, an der sich u. a. junge Drehbuchautoren, Produzenten, Kameraleute, Regisseure und Schauspieler beteiligen können, kommendes Jahr wiederholt. Veranstaltungsort ist das Berliner Haus der Kulturen der Welt, Anmeldeschluss ist der 10. Oktober 2003. Wer sich bewerben möchte, kann sich unter www.berlinale-talentcampus.de über die Bedingungen informieren.