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unterm strich

Kulturstandort im NS-Erbe

Der Bau eines neuen Opernhauses an der von den Nazis erbauten Kongresshalle in Nürnberg macht Fortschritte. Den Plänen der Nazis zufolge sollten in der Kongresshalle 50.000 Menschen den NS-Größen während ihrer Reden zujubeln. Wegen des Zweiten Weltkriegs haben die Nazis das Bauwerk aber nie fertiggestellt: Es existiert nur ein Rohbau. In dem sind nur Bühne, Orchestergraben und Zuschauerraum nach gut acht Monaten Bauzeit schon erkennbar. Aktuell wachsen die Außenwände nach und nach in die Höhe. Das Opernhaus auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände soll dem Staatstheater als Ersatzspielstätte dienen, solange das historische Opernhaus in der Innenstadt saniert wird. Zudem sollen in dem denkmalgeschützten Bauwerk auf mehr als 7.000 Quadratmetern Ateliers und Veranstaltungsräume für die freie Kunst- und Kulturszene entstehen. Damit ist künftig mehr als die Hälfte des hufeisenförmigen Baus mit Kultur belebt.

Sommerkino in Bonn

Der Förderverein Filmkultur Bonn e. V. lädt vom 7. bis 17. August Film- und Musikliebhaber*innen, Neugierige und langjährige Fans zu den Internationalen Stummfilmtagen unter freiem Himmel ein. Das ist das größte Stummfilmfestival in Deutschland, begleitet von Livemusik. Es findet dieses Jahr zum 41. Mal statt. Schauplatz ist der Arkadenhof der Universität mit Platz für 1.000 Zuschauende. Der Eintritt ist frei, das Festival ist aber auf Spenden angewiesen. Den Auftakt macht das Melodram „Forgotten Faces“, 1928 in den USA gedreht, in der Regie von Victor Schertzinger, begleitet von der Pianistin Meg Morley. Hoffentlich macht der Sommerregen dann mal Pause. Das Programm kann über den Kulturserver NRW auch gestreamt werden.

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