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unterm strich

In Kassel geht es weiter, nicht mit einer Debatte auf der documenta über Antisemitismus, sondern mit ihrer Verweigerung. Die Generaldirektorin der documenta, Sabine Schormann, hat sich gegen die anhaltende Kritik am Umgang der documenta mit den Antisemitismusvorwürfen gewehrt und von sich gewiesen, falsche Entscheidungen getroffen zu haben. Man habe sich darauf konzentriert, im Sinne der documenta fifteen aufzuklären und zu handeln, erklärte sie in einer Stellungnahme am Dienstag. Die Koordination der Überprüfung der Ausstellung auf mögliche weitere antisemitische Inhalte habe das documenta-Archiv übernommen, das dazu ein Netzwerk aus externen Beratern aufgebaut habe, erläuterte sie. Nachöffentlichen Protesten war das Werk „People’s Justice“ wegen antisemitischer Motive wenige Tage nach Ausstellungsbeginn im Juni zunächst mit Tüchern verhängt und kurz darauf auf Beschluss des documenta-Aufsichtsrats aus der Kunstschau entfernt wo rden. Der Vorfall löste massive Kritik an der Generaldirektorin aus.

Zuletzt hatte der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, den Organisatoren vorgeworfen, auf den Antisemitismus-Skandal nicht ausreichend reagiert zu haben. Mendel kündigte sein Engagement als externer Experte und warf der documenta-Leitung vor, „auf Zeit zu spielen“. Schormann widersprach Mendel nun öffentlich: „Diverse Darstellungen“ Mendels in Interviews könnten „von uns nicht nachvollzogen werden“: Man sei immer erreichbar gewesen, die Aufgaben seien klar kommuniziert worden.

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