piwik no script img

unterm strich

Eine gute Maßnahme

Seit der Machtübernahme der Taliban haben Tausende Menschen ihr Heimatland Afghanistan verlassen. Besonders bedroht sind Künstler:innen: Musik, Theater oder bildende Kunst sind unter den Taliban weitgehend verboten. Viele Kunstschaffende haben daher eine Aufnahmezusage von der Bundesregierung erhalten. Für sie richtet nun die Martin Roth-Initiative des ifa–Instituts für Auslandsbeziehungen und des Goethe-Instituts 20 spezifisch an afghanische Be­wer­be­r:in­nen gerichtete Stipendien ein, mit denen der Start in Deutschland erleichtert werden soll. Ab sofort können sich afghanische Kunstschaffende mit Aufnahmezusage sowie potenzielle Gastorganisationen in Deutschland bei der Initiative um Förderung bewerben. Unterstützt wird bei Bedarf auch bei der Vermittlung zwischen Gastorganisationen und Kulturschaffenden. Die Förderung umfasst ein monatliches Stipendium, individuelle Unterstützungsmaßnahmen sowie Aufwandshilfen für die Gastorganisation für zunächst bis zu sechs Monate. Weitere Infos unter: www.martin-roth-initiative.de/de/afghanistanstipendien.

Zwei gute Preise

Zwei verdiente Kräfte des Literaturbetriebs haben soeben Preise erhalten. Der mit 35.000 Euro dotierte Kurt-Wolff-Preis 2022 geht an die Verlegerin Antje Kunstmann. Sie hat „mit großem Spürsinn und wachem politischen Bewusstsein ihren Münchner Verlag zu einem Spiegel und Akteur in der Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik gemacht und zugleich die deutsche und internationale Gegenwartsliteratur miteinander ins Gespräch gebracht“, so die Begründung. Und der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste geht 2022 an den in Berlin lebenden Autor und Kritiker Lothar Müller. Diese Wahl trafen die Juroren Ingo Schulze, Marie Schmidt und die letzte Preisträgerin Kathrin Passig. Die Begründung liest sich auch prima: „Bei Lothar Müller geht es immer um etwas. Daraus entsteht der klare Stil und die Lesbarkeit und Differenziertheit seiner Essays.“

Und sonst

Ansonsten geht trotz Corona vieles irgendwie weiter; muss ja auch. Der neue Houellebecq steht an der Spitze der Bestsellerlisten. Die Berlinale soll weiterhin tatsächlich, wenn auch etwas abgespeckt, stattfinden. Rapper Kanye West kündigt ein neues Album an. Im Burda-Museum in Baden-Baden wollen die Künstlerschwestern Margaret und Christine Wertheim aus Los Angeles mit 40.000 gehäkelten Korallen auf die weltweite Zerstörung der Korallenriffe aufmerksam machen. Und draußen vermehrt sich Omikron.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen