unterm strich:
Grütters mag Widerspruch
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) fordert, ein Staatsziel Kultur im Grundgesetz zu verankern. „Wir müssen über einen neuen Gesellschaftsvertrag für die Künste reden“, sagte Grütters der Berliner Zeitung. „Was sind uns die Künste wert im materiellen wie im ideellen Sinn? Wie wollen die Künstlerinnen und Künstler von uns wahrgenommen werden?“ Ein Staatsziel Kultur schärfe das Bewusstsein für die Bedeutung der Kultur für das Gemeinwesen, sagte Grütters: „Außerdem müssen wir uns über die Künstlersozialkasse hinaus Gedanken über die soziale Absicherung der Kreativen machen.“ Es sei aber schwer, diese Sicht politisch durchzusetzen, sagte die Kulturstaatsministerin. Sie sei aber der Meinung, dass eine Demokratie erlahme, wenn nicht aktiv jene Kräfte unterstützt werden, „die uns immer wieder den Spiegel vorhalten und Widerspruch leisten“.
Preis für Sissako
Der Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste geht in diesem Jahr an den Regisseur Abderrahmane Sissako. Damit werde einer der wichtigsten Filmemacher aus Subsahara-Afrika geehrt, teilte die Akademie am Freitag in Berlin mit. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll am 5. Oktober in Berlin verliehen werden. Die Auszeichnung ist nach dem Regisseur Konrad Wolf (1925–1982) benannt. Sissako wurde 1961 in Kiffa, Mauretanien, geboren und ist in Mali aufgewachsen. Von 1983 bis 1989 studierte er Regie am Moskauer Gerassimow-Institut für Kinematografie, an dem auch Konrad Wolf ein Studium absolvierte. Seit Anfang der 90er Jahre lebt Sissako in Paris. Sein erster Langfilm, der Dokumentarfilm „Rostov-Luanda“ von 1997, wurde auf der „Documenta X“ gezeigt. Mit dem dokumentarischen Spielfilm „Bamako“ von 2006 habe er sich als ein Regisseur etabliert, der das Politische mit dem Poetischen verschränke, heißt es in der Preisbegründung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen