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Ödön von Horváths Drama „Kasimir und Karoline“ von 1932 ist ein Klassiker des deutschsprachigen Theaters. Jetzt erregt das populäre Stück die Gemüter der ethnischen Ungarn in der nordserbischen Region Vojvodina. Horváths sozialkritisches Drama ist dem Präsidenten des Ungarischen Rats von Subotica (Szabadka), Jenö Hajnal, ein Dorn im Auge. Er verweigert dem Wandertheater Tanyaszinház die Subvention für eine Tournee mit diesem Stück. Daraufhin starteten Künstler vor Ort eine Protestpetition. In einem offenen Brief beklagte Hajnal, dass Stücke wie „Kasimir und Karoline“ dem Publikum nur „Vulgarität als Selbstzweck, uferlose Geschmacklosigkeit“ sowie „Provokationen“ böten. Theater solle stattdessen unterhalten, „kluge Besinnlichkeit“ sowie „die Weisheit der Volksmärchen“ vermitteln, zitierte ihn die Lokalzeitung Szabad Magyar Szó. „Kasimir und Karoline“ handelt von der Unmöglichkeit der Liebe angesichts von Armut und Wirtschaftskrise. Regisseur Robert Lenard kann sich Hajnals Haltung nicht erklären. „Ich kenne ihn seit 25 Jahren. Nie hatten wir derartige Probleme mit ihm“, sagte Lenard der Deutschen Presse-Agentur. „Dabei kommen in dem Stück doch kaum Kraftausdrücke vor.“ Horváths Gesamtwerk war von den deutschen Nationalsozialisten verboten worden, die den Autor zudem ins Exil getrieben hatten.

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