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unterm strich

Museum braucht Haare

Die Kunsthalle Bremen sucht haarige Bilder. In der heutigen Gesellschaft gelte eher der glattrasierte Körper als schön, schrieb das Museum gestern in seinem Aufruf. Die Fotoaktion solle „den offenen Umgang mit Körperbehaarung unterstützen“ und anregen, gängige Schön­heits­ideale zu hinterfragen. Bis zum 31. Januar sammelt die Kunsthalle Fotos und die Geschichten dazu: „Von buschigen Achselhaaren bis zum lichten Kopf- oder Barthaar über Damenbart und Härchen in der Nase ist alles zugelassen.“ Oder doch nicht? Ausgeschlossen sind nämlich Fotos von Geschlechtsteilen. Schade eigentlich, denn dort gibt’s gerade den starken Gegentrend zum letzten Trend, also wieder mehr Behaarung statt Rasur.

Grundgesetz braucht Kultur

Mit einer Petition „an die politischen Entscheidungsträger der Bundesrepublik Deutschland“ wollen zahlreiche Kulturschaffende die Kultur als „kollektives gesellschaftliches Interesse“ im Grundgesetz verankert sehen. „Die kulturelle Qualität einer Gesellschaft ist ihr wirklicher Reichtum“, heißt es in einem offenen Brief. „Demokratie braucht den kulturvollen Dialog und die Wertschätzung von Kunst und Kultur seitens der Politik.“ Zu den Unterstützern gehören unter anderem Filmemacher Wim Wenders, Theaterintendantin Shermin Langhoff, Musiker Sebastian Krumbiegel, Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard oder Rammstein-Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz.

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