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Neuer Chefdirigent beim Bayerischen Rundfunk

Sir Simon Rattle (65) wird neuer Chefdirigent von Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks (BR). Rattle wird ab der Konzertsaison 2023/24 die Leitung beider Ensembles übernehmen, wie der BR am Montag mitteilte. Sein Vertrag habe eine Laufzeit von fünf Jahren. Rattle ist derzeit noch Dirigent des London Symphony Orchestra. Davor leitete er neben anderen renommierten Orchestern auch die Berliner Philharmoniker. In seiner neuen Funktion ist Rattle Nachfolger von Mariss Jansons, der im Dezember 2019 gestorben ist.

Die Berufung Rattles sei ein „wichtiges, zukunftsweisendes Signal“ in einer Zeit, in der die Kunst mit den Einschränkungen durch die Pandemie zu kämpfen habe, sagte BR-Intendant Ulrich Wilhelm. Der Dirigent Rattle stehe wie kein anderer für neue Wege, Menschen für Musik zu begeistern. Der bayerische Kunstminister Bernd Sibler (CSU) betonte, die Vermittlung von Musik gerade an junge Menschen sei für Rattle ein Herzensanliegen.

Streit um „Reformationsfenster“

Der Rechtsstreit um das von dem ehemaligen Kanzler Gerhard Schröder gestiftete „Reformationsfenster“ für die Marktkirche in Hannover geht in die nächste Runde. Der Anwalt des Architektenerben Georg Bissen hat Berufung gegen das Urteil des Landgerichts Hannover eingelegt, wie er am Montag mitteilte. Bissen will verhindern, dass das 13 Meter hohe Buntglasfenster an der Südseite der evangelischen Marktkirche eingebaut wird. Das Landgericht hatte die Installation Mitte Dezember in erster Instanz erlaubt. Das rund 150.000 Euro teure Fenster wurde von dem Künstler Markus Lüpertz entworfen.

Der Anwalt sagte, er sehe nach einer ersten Prüfung des Urteils gute Gründe für eine Berufung beim Oberlandesgericht Celle. Sein Mandant hatte geltend gemacht, das Buntglasfenster beeinträchtige die Optik des schlichten Kirchenraums. Georg Bissen hält die Urheberrechte am Werk seines Stiefvaters Dieter Oesterlen (1911–1994), nach dessen Plänen die im Krieg zerstörte Kirche nach 1946 wiederaufgebaut und neu gestaltet worden war.