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Die „Hüterin der Beutekunst“

Irina Antonowa, Präsidentin des Puschkin-Museums in Moskau, ist im Alter von 98 Jahren gestorben. „Irina Alexandrowna ist tot“, sagte Museumsdirektorin Marina Loschak der Staatsagentur Tass zufolge am Dienstag.

In Deutschland war Antonowa als resolute Hüterin jener Kunstschätze bekannt, die Sowjetsoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Moskau brachten. Die „Beute“ galt als Entschädigung für Kriegsverluste, die auf das Konto plündernder und brandschatzender Nazis gegangen waren.

Antonowa, die noch unter Sowjetdiktator Josef Stalin 1945 ihre Arbeit im Puschkin-Museum begonnen hatte, übergab erst 2013 im Alter von 91 Jahren ihr Amt als Museumsdirektorin an ihre Nachfolgerin. Zu ihrem Vermächtnis gehört ein gegen den Protest Deutschlands erlassenes Gesetz, das die „verlagerten Kulturgüter“ als Wiedergutmachung festschreibt.

Zu den Kostbarkeiten gehören auch die Troja-Funde von Heinrich Schliemann und der Eberswalder Goldschatz. Eine Rückgabe wäre das Ende der Museumspolitik, schließlich seien Museen weltweit ohne die Kunstschätzen von Eroberungszügen und Kriegen gar nicht denkbar.

Die am 20. März 1922 in Moskau geborene Antonowa hatte in ihrer Kindheit einige Jahre in Deutschland gelebt und sprach Deutsch.

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