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Dass eine Erkrankung mit dem Covid-19-Virus lebensbedrohlich verlaufen kann, muss hier nicht mehr extra betont werden, angesichts der täglich steigenden Ansteckungszahlen sowieso nicht. Andererseits treiben, wie letzten Samstag auf der sogenannten „Querdenker“-Demonstration in Leip­zig geschehen, die Leug­ne­r:in­nen der Pandemie, ob stramm rechts oder esoterisch-verbimmelt, ihre Menschenverachtung unvermindert weiter.

Deshalb seien stellvertretend zwei Krankheitsverläufe genannt. In England wurde gestern bekannt, dass Bernard Sumner, ­Gitarrist und Sänger der Band New Order aus Manchester an Covid-19 erkrankt ist. Bei ihm sei der Krankheitsverlauf milde, wie er im Interview mit dem US-Radio The Current erzählte: Er hatte erhöhte Temperatur und zweimal über mehrere Tage Schübe mit starken Gliederschmerzen. „Wie ein heftiger Kater.“ Auch Sumner hat, wie andere Infizierte, seinen Geschmackssinn verloren und fühlt sich erschöpft, trotzdem er sich bereits seit drei Wochen von der Virus­erkrankung erholt. Der 64-Jährige habe Menschen in seinem Bekanntenkreis, die gestorben sind. „Es ist wie Russisches Roulette, manche trifft es, andere nur ein bisschen, total verrückt.“

Mark Mothersbaugh, Sänger der US-Band Devo hat es schlimmer erwischt. Der 70-Jährige lag im Sommer über Wochen auf einer Intensivstation in Los Angeles und wurde beatmet. Der Zeitung LA Times schilderte Mothersbaugh, wie er über Tage Halluzinationen hatte, ausgelöst durch Atemnot. „Wer die Existenz des Corona­virus bezweifelt, dem sage ich: Es ist sehr real.“ Schlimmer als die Schmerzen sei für ihn die Isolation gewesen. Seine Familie habe ihn via Computer gesprochen und für ihn gesungen. „Wenn ihr Angehörige habt oder Freunde, die an Covid erkrankt sind, haltet sie auf dem Laufenden, lasst sie nicht im Stich. Es ist leicht, wegzudämmern und aufzugeben. Ich wusste nicht mehr, warum ich im Krankenhaus lag und, dass ich beatmet wurde.

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